Montag, 23. Mai 2011

«Halbseidene Pseudoinfos aus dem Internet»

«Wie Klaus Rodens das nervt! Wenn die Eltern seiner kleinen Patienten in seiner Praxis stehen, ihn mit ihren "halbseidenen Pseudoinfos aus dem Internet" bombardieren und dann spezielle Medikamente bestellen. Meine Tochter hustet so stark, sie braucht Mucosolvan. Mein Sohn kommt in der Schule nicht mit, er benötigt die Psychopille Ritalin. Der Kinderarzt, der seit 1993 eine Praxis in Langenau bei Ulm hat, nimmt sich dann fünf Minuten Extrazeit und erklärt den Müttern und Vätern ausführlich, was ihr Kind wirklich hat und braucht. Oft ohne Erfolg: "Wenn die sich das in den Kopf gesetzt haben, dann wollen sie auch ein Rezept", sagt Rodens...»

So beginnt ein äusserst lesenswerter Artikel aus der deutschen Wirtschaftszeitschrift «Capital» mit dem Titel «Der Pillentrick oder: Wie man Patienten um den Finger wickelt.» Der Text zeigt ganz klar: Die Gratis-Texthäppchen, mit denen wir im Internet gefüttert werden, sind keineswegs immer nur nützlich für uns – wie uns die Internet-Gläubigen weismachen wollen. Das Gegenteil ist wahr: Viele Leute können Werbung und Information im Internet nicht unterscheiden. Die Folgen sind katastrophal: Wenn diese Leute krank sind, fallen sie auf die Werbung schutzlos herein. Und laufen zum Arzt mit einem Medikamentennamen im Kopf, wie Doktor Rodens sehr anschaulich berichtet im Capital-Artikel. Die Folgen sind für uns alle katastrophal, einerseits für die Patienten, aber auch für die gesamte Gesellschaft:

«Die Patienten fühlen sich aufgeklärt, fallen in Wahrheit aber oft nur auf die Marketingtricks der Pharmaindustrie herein. Die Kosten tragen die Kranken, weil sie manchmal nicht die beste oder gar eine unnütze Therapie erhalten. Und die Gemeinschaft der Krankenversicherten.»

Das sollten sich alle die Leute einmal hinter die Ohren schreiben, die immer wieder ihr Mantra herunterbeten vom Internet, das uns alle glücklich macht. Leute wie David Herzog vom Substanz-Blog, der hier in der Kommentarspalte wörtlich schrieb:

«Du kannst jeden Arzt fragen, jeder wird dir bestätigen, dass die Patienten seit dem Internet viel besser informiert sind.»

Klaus Rodens hat diese Behauptung einmal mehr widerlegt.

12 Kommentare:

  1. Es ist ja wunderbar, wie enthusiastisch du gegen »das Internet« ankämpfst… Dass Pharmafirmen versuchen, Konsumenten im Internet zu manipulieren, ist für mich selbstverständlich. Das tun sie auch per Werbung und auf anderen Wegen.
    Die Frage, ob Menschen generell besser oder schlechter informiert sind, seit es das Internet gibt, lässt sich aus deinen Ausführungen nicht beantworten. Die Patienten, welche Rodens »nerven«, sind ja nicht uninformiert - sondern vielleicht nicht vollständig oder einseitig.
    Ich erlebe Ärzte heute oft so, dass sie den Patienten Entscheidungen überlassen (z.B. Antibiotika nehmen oder nicht, impfen oder nicht) - und ich kann diese Entscheidungen nur fällen, wenn ich mich vorgängig informiert habe. Natürlich reicht es nicht aus, Google ein paar Schlagwörter zu füttern - aber Laien finden schnell ausgewogene, sachlich korrekte medizinische Information auf dem Internet. Wenn man nur Wikipedia liest weiß man mehr, als jedem durchschnittlichen Haushalt im Prä-Internetzeitalter zur Verfügung gestanden hat.
    Fazit: Es gibt ein Problem. Aber das ist nicht ein Problem des Internets, sondern ein Problem des Umgangs damit.

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  2. Philippe > 1. Ich kämpfe nicht «gegen das Internet», sondern gegen gewisse falsche Behauptungen, die von fanatischen Internet-Aposteln verbreitet werden (z.B. «Patienten sind dank Internet besser informiert»)
    2. «Dass Pharmafirmen versuchen, Konsumenten im Internet zu manipulieren, ist für mich selbstverständlich. Das tun sie auch per Werbung und auf anderen Wegen»: Das stimmt nicht. Pharmafirmen dürfen gar keine Werbung machen für rezeptpflichtige Medikamente wie Ritalin. Ausserdem ist nichts auf der Welt selbstverständlich... so fatalistisch darf man nicht argumentieren, wenn man mit einem kritischen Geist gesegnet ist wie Philippe Wampfler!
    3. «Die Frage, ob Menschen generell besser oder schlechter informiert sind, seit es das Internet gibt, lässt sich aus deinen Ausführungen nicht beantworten»: Doch, die Frage lässt sich beantworten – in einem Teilbereich (Medizin) führt das Internet offensichtlich dazu, dass die Leute miserabel informiert sind.
    4. «Die Patienten, welche Rodens nerven, sind ja nicht uninformiert - sondern vielleicht nicht vollständig oder einseitig»: Ja, genau, das ist das Problem.
    5. «Laien finden schnell ausgewogene, sachlich korrekte medizinische Information auf dem Internet»: Wie der Bericht von Doktor Rodens zeigt, finden sie die ausgewogenen Informationen eben nicht.
    6. «Es gibt ein Problem. Aber das ist nicht ein Problem des Internets, sondern ein Problem des Umgangs damit»: Das ist ein Trugschluss, Philippe. Tatsache ist: Der undurchsichtige Aufbau des Internets verunmöglicht es vielen Leuten, mit dem Internet so umzugehen, dass sie daraus einen Nutzen ziehen.

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  3. Schauen wir uns doch die Alternative an: Zu Zeiten ohne Internet nimmt man im Wartezimmer einfach eine Broschüre mit - die genau wie die Internetinfo von der Pharma geschrieben worden ist.
    Und zu diesen Zeiten wissen die Patienten entweder gar nichts (was manchmal ein Vorteil, manchmal ein Nachteil sein kann) oder erhalten eine genau so einseitige Information durch das zufällig vorhandene Buch - von dem sie genau so wenig wissen, wie ausgewogen, richtig etc. es ist. Es ist m.E. eine Illusion zu meinen, Menschen würden durch die richtige Art der Medien klüger.

    (Willst du nicht mal dein Blog auf eine andere Plattform bewegen? Das Kommentieren ist recht mühsam…)

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  4. Philippe > Du argumentierst nach wie vor dogmatisch, nicht auf Fakten gestützt. Die Fakten sehen so aus:
    - Die Desinformation der Patienten durch das Internet ist eine Tatsache, und sie ist ein neues Phänomen, das vor dem Internet nicht existierte;
    - die eine oder andere Broschüre kann niemals so viel Schaden anrichten wie die geballte Ladung an Halb- und Unwahrheiten, die im Internet auf die Patienten einwirkt;
    - «Es ist eine Illusion zu meinen, Menschen würden durch die richtige Art der Medien klüger»: Nein, es ist keine Illusion. Der Buchdruck hat genau so die Welt verändert wie das Internet. Mit Rauchzeichen kann man nicht die gleichen Inhalte vermitteln wie mit einer Broschüre oder mit einer Internetseite;
    «Die Patienten erhalten eine genau so einseitige Information durch das zufällig vorhandene Buch»: Nein, das stimmt nicht. Vor dem Internet nahmen sich die wenigsten Leute die Mühe, Bücher zu beschaffen. Es ist viel mühsamer als ein bisschen zu googlen. Zudem ist die Information in einem Buch vertrauenswürdiger als im Internet, denn das Buch wurde von einem Lektor geprüft und bearbeitet, hingegen werden viele Gerüchte und PR-Aussagen im Internet ungeprüft auf die Leute losgelassen;
    «Und zu diesen Zeiten wissen die Patienten entweder gar nichts (was manchmal ein Vorteil, manchmal ein Nachteil sein kann)»: Es ist sicher kein Vorteil, mit Werbesprüchen im Kopf zum Arzt zu gehen.

    «Willst du nicht mal dein Blog auf eine andere Plattform bewegen? Das Kommentieren ist recht mühsam»: Welche Plattform? Und müsste ich dann jeden Blogbeitrag einzeln auf die andere Plattform kopieren? Das wäre mir viel zu mühsam.

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  5. Ich glaube nicht, dass ich derjenige bin, der sehr dogmatisch argumentiert. Ich finde meine Argumentation differenziert - ich leugne keine Probleme. Du aber konstruierst ein goldenes Zeitalter der analogen Welt, das es so nie gegeben hat. Google doch mal ein paar einschlägige Krankheiten und zeige mir auf den ersten 5 Links sachliche Fehler. Meine Behauptung: Man wird Mühe haben, welche zu finden.

    Man kann mit ein paar Klicks ein ganzes Blog exportieren und importieren (meine Empfehlung: Wordpress.com). Aber etwas Arbeit macht das natürlich…

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  6. Philippe > «Ich glaube nicht, dass ich derjenige bin, der sehr dogmatisch argumentiert»: Doch, Du argumentierst super-dogmatisch, immer entlang der Linie «Das-Internet-hat-nur-Vorteile-und-keine-Nachteile-weil-es-gar-keine-Nachteile-haben-kann». Beispiele:
    - Du wirfst mir vor, «gegen das Internet» zu kämpfen (das ist Blödsinn – ich bin begeistert vom Internet, aber ich nehme auch die vom Internet erzeugten Probleme zur Kenntnis)
    - Du nimmst die Manipulation der Patienten im Internet schulterzuckend als «selbstverständlich» hin
    - Du bist überzeugt, dass Laien «schnell ausgewogene, korrekte Infos auf dem Internet» finden
    - es gibt für Dich kein Problem des Internets, sondern nur ein Problem «des Umgangs damit»
    - Die Kritik des schwäbischen Arztes interessiert Dich nicht.
    «Ich leugne keine Probleme»: Doch das tust Du, siehe oben.
    «Du aber konstruierst ein goldenes Zeitalter der analogen Welt»: Das ist eine haltlose Unterstellung. Wo steht bitteschön in meinem Blog, früher sei alles besser gewesen? So einen Quatsch habe ich nie geschrieben.
    «Google doch mal ein paar einschlägige Krankheiten und zeige mir auf den ersten 5 Links sachliche Fehler»: Eine interessante Idee, die ich mangels Zeit und mangels Fachkenntnissen nicht umsetzen kann.
    «Meine Behauptung: Man wird Mühe haben, welche zu finden»: Das ist noch ein Beispiel für Deine dogmatische Argumentation. Du kennst das Resultat des Experiments schon, bevor es durchgeführt wurde.

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  7. Ich kenne das Resultat bereits, weil ich das schon oft gemacht habe. Ich benutze oft das Internet, um medizinische Informationen zu suchen - und spreche mit Ärzten darüber. Und die Sicht deines schwäbischen Arztes ist einseitig und zu wenig ausgewogen, meiner Meinung nach.
    Ich habe nie behauptet, das Internet habe nur Vorteile - aber ich behaupte, es gibt keine absoluten Nachteile. Es gibt nicht etwas, was einfach ohne jeden Kontext ein Nachteil ist. Dass medizinische Information auf dem Internet zu finden ist, ist nicht immer ein Nachteil, genau so wenig wie es immer ein Vorteil ist. Aber wie dogmatisch ist es denn, zu sagen: »Ha, ein schwäbischer Arzt sagt, es gebe einen Nachteil mit dem Internet - sehr mal her, das Internet ist doch nicht so toll, wie ihr gedacht habt.« Und darauf würde ich sagen: »Ich habe nie behauptet, das Internet belehre alle Idioten auf der Welt eines besseren. Gerade das scheinst du aber zu erwarten.« 
    Und zuletzt noch dies: Wovon ich überzeugt bin, ist die Realität. Laien finden auf dem Internet schnell ausgewogene und korrekte Information. Das ist kein Dogma. Und wenn du das bestreiten möchtest, gib mir doch ein einigermassen verbreitetes Krankheitsbild an und zeig mir, welche problematische Information es darüber auf Seiten gibt, welche Laien als erste finden. (Und wenn du dafür keine Zeit hast, so be it - aber dann kannst du nicht einfach so behaupten, ich habe nicht Recht…)

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  8. Ich kenne das Resultat auch, weil ich auch schon oft medizinische Infos im Internet gesucht habe. Oft war die Suche vergeblich. Ich will gar nicht abstreiten, dass es im Internet auch seriöse Informationen gibt. Aber die meisten Leute können die seriösen Infos nicht von den unseriösen unterscheiden. Ausserdem erkennen die Leser nicht, dass viele Internetseiten von Pharmafirmen gesponsert sind. Der schwäbische Arzt hat genau dieses Problem erkannt und zum Wohl der Patienten formuliert. Seine Kritik muss gar nicht «ausgewogen» sein.

    Es ist ja wirklich schrill, dass man nicht auf Probleme der elektronischen Medien hinweisen kann, ohne dass die Internet-Fans reflexartig aufjaulen.

    «Laien finden auf dem Internet schnell ausgewogene und korrekte Information. Das ist kein Dogma»: Doch, das ist eine sehr beschönigende Sichtweise. Was Du sagst, stimmt einfach nicht. Die Laien, die jeden Tag in die Praxis von Doktor Rodens stolpern mit einem Medikamentennamen im Kopf, die finden keine «ausgewogene und korrekte Information». Sie sind zum Opfer des Internets geworden. Das ist eine Tatsache und eine Tragödie.

    «Zeig mir, welche problematische Information es darüber auf Seiten gibt, welche Laien als erste finden»: Ok, nur ein Beispiel: Bei vielen Krankheiten kommt bald mal die Seite Gesundheit-Sprechstunde, eine hochgradig pharma-gesponserte Angelegenheit. Dort steht: Nimm das und das Medikament, das tut dir gut. Und viele Leute glauben das. Ähnliches gilt für viele Patientenorganisationen, zB die Krebsliga. Katastrophal wirken sich auch die vielen Internetforen aus, in denen Laien Gerüchte und Fakten wild durcheinander wirbeln, ohne jegliche professionelle Filter.

    «Ich behaupte, es gibt keine absoluten Nachteile»: Das ist eben die internet-dogmatische Denke: Ich wünsche mir, dass es keine Nachteile gibt, also gibt es auch keine.

    «Es gibt nicht etwas, was einfach ohne jeden Kontext ein Nachteil ist»: Doch, das gibt es schon, zB Kriege, AKW-Unfälle, Vergewaltigungen usw. usw. Oder auch die Des-Informationsflut im Internet.

    «Ich habe nie behauptet, das Internet belehre alle Idioten auf der Welt eines besseren. Gerade das scheinst du aber zu erwarten»: Unsinn. Ich erwarte gar nichts. Ich beschreibe nur, was ich sehe.

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  9. Oh, ich wurde erwähnt, ohne verlinkt zu werden. Und oh, mir werden Dinge unterstellt, die nicht zutreffen.

    «Das sollten sich alle die Leute einmal hinter die Ohren schreiben, die immer wieder ihr Mantra herunterbeten vom Internet, das uns alle glücklich macht. Leute wie David Herzog…»

    Gibst du mir bitte die Quelle an, wo ich behauptet habe, dass uns das Internet alle glücklich macht?

    Verstehst du den Unterschied zwischen «Das Internet ist ein Gewinn für die Menschheit» (das vertrete ich) und «Das Internet macht uns alle glücklich» (das vertrete ich nicht)?

    Zum Thema will ich nur soviel sagen: Werbung hat auch dann Wirkung, wenn sie nicht über das Medium Internet verbreitet wird, und auch dann, wenn sie als Werbung gekennzeichnet ist. Ich sehe nicht, was die Thematik eigentlich mit dem Internet zu tun hat. Pharmawerbung ist ein Problem, egal ob als «Blähbauch»-Inseratekampagne, als Gesundheit-Sprechstunde-Schleichwerbung, als «Publikommentar» in der BAZ oder als PR-Text in einem Blog.

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  10. David > «Gibst du mir bitte die Quelle an, wo ich behauptet habe, dass uns das Internet alle glücklich macht»: Gerne. Im Kommentarteil meines Blogs hast du geschrieben, die Patienten seien dank dem Internet viel besser informiert. Ich habe jetzt schon zwei Ärzte gefunden, die bestätigen, dass die Patienten dank dem Internet miserabel informiert sind. Dennoch willst du die Beobachtungen der Ärzte nicht wahrhaben. Du vertrittst eine Wunschvorstellung, die wenig mit der Realität zu tun hat. Das ist keine Unterstellung, sondern eine Tatsache, die sich in deinem neusten Kommentar wieder bestätigt.

    «Verstehst du den Unterschied zwischen "Das Internet ist ein Gewinn für die Menschheit" und "Das Internet macht uns alle glücklich"»: Das kommt aufs Gleiche heraus. Du siehst nur die rosigen Seiten und blendest die Probleme aus. Das ist es, was mich stört, wenn du und deine Glaubensgenossen übers Internet reden.

    «Pharmawerbung ist ein Problem, egal ob als Inseratekampagne, als Gesundheit-Sprechstunde-Schleichwerbung, als Publikommentar in der BAZ oder als PR-Text»: Nein, das ist eben nicht egal. Im Internet vermischen sich alle diese Formen, Schleichwerbung, Werbekampagnen, Kommentare und PR und ergeben eine schwer verdauliche Sauce, die dazu führt, dass die Leute schlecht informiert sind. Denn bei einer Internetseite kann man oft gar nicht erkennen, ob es sich um PR, Werbung, Schleichwerbung oder um ein Gerücht handelt. Die Probleme, die man ausserhalb des Internets beobachten kann, treten im Internet in potenzierter Form auf.

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  11. Ich bringe mich noch einmal ein: Sorry, Bobby, deine Aussagen sind haltlos. Ich habe kurz auf Gesundheit Sprechstunde gesurft - zeig mir einen Artikel, wo einfach unkritisch ein Medikament empfohlen wird. Und nenne mir einen Arzt, der sagt, dass ein Artikel auf diesem Portal nicht stimmt.
    Nur weil du zwei Ärzte nennen kannst, welche aus dem Bauch heraus das Internet verteufeln, berechtigt das nicht zur Aussage, das Internet führe dazu, dass die Leute schlechter informiert sind als vor dem Internet.

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  12. Philippe > Es führt ein bisschen zu weit, wenn Du von mir immer neue Recherchen verlangst. Ich habe jetzt schon zwei Ärzte zitiert, die jeden Tag in ihrer Praxis sehen, dass die Patienten dank dem Internet schlecht informiert sind. Wenn Du das partout abstreiten willst, dann argumentierst Du eben dogmatisch. Du kannst keine Ärzte zitieren, die Dein Wunschdenken bestätigen und sagen, die Patienten seien dank dem Internet viel besser informiert.

    Und dass Gesundheit Sprechstunde eine hochgradig von der Pharmaindustrie gesponsorte Angelegenheit ist, weiss jedes Kind. Selbstverständlich kommt das auch im Inhalt zum Ausdruck, wo zB unter dem Thema «Check-up» nutzlose oder schädliche Dinge empfohlen werden wie eine Grippe-Impfung, ein Cholesterintest alle fünf Jahre, ein Mammografie-Screening oder ein PSA-Test.

    Wenn Du den von mir zitierten Ärzten vorwirfst, sie hätten ihre Aussagen «aus dem Bauch heraus» formuliert, ist das eine ziemlich diffamierende Aussage, die Du deshalb formulierst, damit Du Dich nicht mit den Aussagen der Ärzte auseinander setzen musst. Das ist ein Musterbeispiel für dogmatisches Denken und auch ziemlich unfair.

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