- 2010 führten die SBB die Auftragspauschale International ein: Seither muss ich fünf Stutz extra zahlen, wenn ich den SBB die Arbeit auflade, mir ein Billett zu verkaufen. Der Akt des Verkaufens wird jetzt als kostenpflichtige Dienstleistung betrachtet. Obwohl die SBB mir 2010 erstmals diesen lästigen Zuschlag abknöpften, waren sie nicht in der Lage, mir das gewünschte Billett zu verkaufen: Billette für den Train Express Régional (vergleichbar mit dem Schweizer Interregio) nach Béziers (über 72'000 Einwohner) gibts in Zürich HB nicht. Diese Destination sei nicht im Computer programmiert, beschied man mir. Ich konnte nur ein Billett bis Avignon kaufen. Merke: Der Kunde ist für die SBB da, nicht umgekehrt.
- 2011 weigern sich die SBB, mir am normalen Bahnschalter ein Billett nach Cavaillon zu verkaufen. Unfreundlich, aber bestimmt wurde ich von der Schalterdame ins Reisebüro geschickt. Man müsse die Billette «auseinander nehmen», d.h separate Billette für die Teilstrecken ausstellen, das dauere zu lange für den Bahnschalter, hiess es. Immerhin bekam ich im Reisebüro das gewünschte Billett nach Cavaillon, das hätte ich nicht erwartet nach dem letztjährigen Billettkauf-Erlebnis. Dafür musste ich 25 Minuten warten, bis meine Nummer aufgerufen wurde, und es ging nochmals 15 Minuten, bis die Schalterdame mir das Billett verkaufen konnte. Die 25 Minuten Wartezeit wurden «aufgelockert» durch einen mehrmals wiederholten Kurzfilm auf einem nervigen Grossbildschirm, auf dem die drei Knilche Sergio, Beat und Benoît herumhampeln und für Railaway-Billette werben. Für ein Unterhaltungsprogramm, das 40 Minuten dauert, ist doch fünf Stutz fast geschenkt, oder? Merke: Der Kunde ist für die SBB da, nicht umgekehrt.
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