Montag, 28. Juni 2010

Die Wiederkäuer


In einem episch langen Interview auf Rebell Teevau äusserte Ronnie Grob den Satz:

«Blogs sind die neuen Zeitungen.»

Abgesehen davon, dass Ronnies Satz ziemlich anmassend ist – wie will ein Hobbyblogger, der für Gotteslohn und eine Handvoll Kachingle-Cents arbeitet, seine Leistung vergleichen mit einer professionellen Redaktion, die aus dutzenden oder hunderten Leuten besteht: Ein Blick in einige Blogs zeigt, dass Ronnie Grobs Sentenz reines Wunschdenken ist.

Die Wahrheit sieht düsterer aus. Blogs sind nicht die neuen Zeitungen: Blogs sind vielmehr die ALTEN Zeitungen. Denn viele Blogger begnügen sich damit, den Inhalt der Zeitung von gestern (oder vorgestern, oder vor-vor-vorgestern) wiederzukäuen und mit einem launigen Spruch zu garnieren.

Tatsache ist: Wenn es keine Zeitungen gäbe, würden die meisten Blogs innert weniger Tage eingehen – weil sie keine Quellen mehr hätten, von denen sie abschreiben können. Ähnlich katastrophal würde sich für die Blogger die Einführung von Paywalls auswirken. Kein Wunder, sind die Blogger dagegen.

Ein Blick in einige Blogs bestätigt den Befund:

- Ugugu hat am 25. Juni einen Artikel der Zeit wiedergekäut und seither nichts selber geschrieben;

- die «Most Popular Page» im Bugsierer-Blog ist seit Wochen die Tirade gegen den Berner Sprachleitfaden. Die (falsch abgeschriebenen) Informationen dazu stammen aus dem Blick;

- und Ronnie Grob? Sein neustes Blogpost stammt ebenfalls vom 25. Juni. Er hat sich dabei ebenfalls bei einer Zeitung bedient, diesmal ist es der Tages-Anzeiger (wenn die Quelle auch fälschlicherweise als «Newsnetz» deklariert war).

44 Kommentare:

  1. "Blogs sind die neuen Zeitungen."

    Nein, so sehe ich das nicht. In meinem Fall ist es so, wie du schreibst: Ich schnappe auf, was mich beschäftigt (als Zeitungsjunkie logischerweise meistens aus Zeitungen), und verarbeite das, was mich beschäftigt, zu einem Blogbeitrag. Selbstverständlich immer mit Link zum entprechenden Zeitungsartikel. Sprich: Ich generiere keine Nachrichten, ich kommentiere sie.

    Und genauso gerne lese ich deshalb Blogs: Weil sie das Weltgeschehen kommentieren. Weil sie Fragen aufwerfen, mich mit Meinungen konfrontieren. Und ab und zu auch selber Nachrichten generieren (es war ein Blogger, der Hegemanns Zitatwut auffliegen liess).

    Genausogerne lese ich Zeitungen, die eine gute Kommentarkultur haben (witzigerweise ist hier immer noch meine Lokalzeitung sehr weit vorne auf meiner Beliebtenliste).

    Idealerweise ist für mich ein Blog ein gutes Vehikel für eine Diskussion, denn die Kommentarfunktionen der Online-Zeitungen haben völlig versagt - unter anderem, weil sie nicht moderiert sind.

    Du hast mal geschrieben, Zappadong ist Stammtisch. Mir gefällt das gar nicht so schlecht. Der Stammtisch im positiven Sinne ist für mich ein Ort, wo eine überblickbare Anzahl Menschen miteinander diskutiert.

    Aber eben: All das ist weit davon entfernt, "Zeitung" zu sein. Ich fände den Tag grässlich, an dem ich nur noch auf Blogs angewiesen wäre und keine Zeitungen mehr hätte. Umgekehrt gilt aber auch: Ich fände den Tag grässlich, an dem ich keine Blogs mehr lesen könnte.

    Ich wage zu behaupten, dass wir ohne guten Journalismus aufgeschmissen wären (mit Betonung auf "guten"). Ob er im Internet stattfinden wird, ist eine andere Frage. Und ob Blogs ähnliche Funktionen wie Zeitungen einnehmen können, hängt davon ab, welche Blogger sich wie zu ganzen Blognetzwerken zusammenschliessen. Ich denke, da könnte schon Potential drin liegen.

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  2. Zappadong > «Ich generiere keine Nachrichten, ich kommentiere sie»: Ich habe damit gerechnet, dass dieser Einwand kommt. Es spricht natürlich nichts gegen das Kommentieren. Nur sollte man dann nicht behaupten, so wie Ronnie Grob das getan hat, Blogs seien «die neuen Zeitungen». Denn wenn es dereinst keine Zeitungen mehr geben sollte, gibt's auch nichts mehr zu kommentieren.

    «Es war ein Blogger, der Hegemanns Zitatwut auffliegen liess»: Stimmt, ich habe in meinem Blog auch darauf hingewiesen. Es war aber ein deutscher Blogger. Leider gibt es bis heute keinen Schweizer Blogger, der in der Lage wäre, einen ähnlichen Scoop zu landen.

    «Ich fände den Tag grässlich, an dem ich keine Blogs mehr lesen könnte»: Kommt darauf an. Bei 99% der Blogs wäre es kein Verlust, wenn sie nicht existieren würden. Zu viele Blogs dienen nur dazu, dem Verfasser zu bestätigen, dass er existiert. Bei Twitter ist dieses Phänomen noch deutlicher. Das restliche Prozent ist unterhaltsam, manchmal anregend. Unverzichtbar? Ich weiss nicht.

    «Wir wären ohne guten Journalismus aufgeschmissen»: Damit bin ich absolut einverstanden.

    «Ob er im Internet stattfinden wird, ist eine andere Frage»: Es sieht danach aus. Ich werde aber immer das Papier bevorzugen. Das Schicksal der Vinylplatte stimmt mich zuversichtlich: Es gibt sie immer noch, trotz CD und Downloads. Die Vinylplatte ist sogar das Musikformat, dessen Absatz am stärksten wächst. Ich kaufe wenn möglich alle Musik auf Vinyl. Das Angebot wird immer grösser, es gibt heute fast alles auf Vinyl. Und deshalb bin ich optimistisch, dass die Papiermedien überleben werden.

    «Ob Blogs ähnliche Funktionen wie Zeitungen einnehmen können, hängt davon ab, welche Blogger sich wie zu Blognetzwerken zusammenschliessen»: Das würde bestenfalls ein Sammelsurium von Kommentaren zu Zeitungsberichten von gestern ergeben. Auf diese Art kann man die Zeitungen genau so wenig ersetzen wie mit einzelnen Blogs. Denn es handelt sich immer noch um unbezahlte Hobbyarbeit am Feierabend.

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  3. 99 % der Blogs wären kein Verlust: Nun, es gibt so viele, man kann sowieso nur ganz wenige regelmässig lesen, wenn man sich nicht vollzeitlich in der virtuellen Welt niederlassen möchte. Für mich hat es unter den anderen 1 % (wobei man, wenn man kleinlich sein wollte, noch über die Prozentzahl diskutieren könnte) genügend solche, auf die ich nicht verzichten möchte.

    Ich gehöre auch zur Papierfraktion. Bei Zeitungen und Büchern. Das Schicksal der Vynilplatte macht auch mir Mut. Ich kenne Jugendliche, die sich ihre Musik ausschliesslich auf Vynil kaufen - und die mir sagen, die Anzahl der Plattenläden nähme wieder zu. Auch bei Zappadongs Zuhause gehört der Plattenspieler zur festen, unverzichtbaren Einrichtung :-) Ich weiss nicht, ob die Zeitungen überleben werden, aber ich wünsche es mir von ganzem Herzen. Das hat nichts mit Retro zu tun, sondern mit dem Wunsch nach einer anderen Gestaltung der Zukunft als jener, die auf unkritischem Technik- und Machbarkeitswahn basiert.

    Ich kenne mich zu wenig aus in der Blogwelt, weiss aber, dass es Länder gibt, in denen ohne Blogs ganz vieles im Verborgenen bliebe. Dazu gehören nicht nur Länder mit einer Pressezensur, sondern auch Staaten wie den USA oder Italien. Diesen Aspekt müsste man also differenzierter angehen - und sich fachkundiger machen, bevor man ulitmativ wertend darüber schreibt.

    Dass die allermeisten Blogger unbezahlt oder fast nicht bezahlt sind, ist ein Fakt. Mir tut das für mich nicht weh. Aber ich wünschte mir, es gäbe Mittel und Wege, jene Blogger zu unterstützen, die dies unter anderm unter Einsatz ihres Lebens tun (u.a. wie erwähnt in Ländern mit einer starken Zensur).

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  4. «Diesen Aspekt müsste man also differenzierter angehen»: Ich habe den Aspekt ja nun wirklich mega-differenziert behandelt. Ich sagte immer: In Deutschland GIBT ES Blogger, die Scoops landen konnten. In der Schweiz gibt es KEINE Blogger, die dazu in der Lage sind. Dafür braucht es viel Fachwissen in einem Spezialgebiet, Ausdauer und Talent. Das alles geht den Schweizer Bloggern leider ab. Das ist eine erhärtete Tatsache. Bisher konnte mir niemand das Gegenteil beweisen. Das Helene-Hegemann-Ding war bemerkenswert, ich sage Chapeau; in der Schweiz konnte kein Blogger bisher etwas Ähnliches leisten. Denn die Schweizer Blogger sind, wie gesagt, in erster Linie Wiederkäuer... so wird das nix mit dem erträumten Scoop!

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  5. Jetzt haben wir kurz aneinander vorbeigeredet. Mit dem Abklären meine ich: das mit den Bloggern aus Ländern mit Pressezensur. Welchen Stellenwert die für ein Land haben, in dem Zeitungen nur das schreiben dürfen, was das Regime erlaubt.

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  6. manche blogger mögen vielleicht scoopes landen wollen, aber die mehrheit der blogs hat einen ganz anderen anspruch (jedenfall glaube ich das von jenen blogs, die ich verfolge). auch wenn potentiell "jeder" mitlesen kann, sind sie häufig nicht an "jedermann" gerichtet; leute berichten von einem hobby, schreiben für die daheimgebliebenen aus dem auslandjahr, sammeln links zu dingen, die sie lustig finden, schreiben sich den frust des alltags von der seele oder kommentieren eben, was sie in einer zeitung gelesen haben. dass ist für 99% der potentiellen leser oft langweilig. meistens gibt es aber wohl ein paar leute, die diese „langweiligen“ blogs sehr gerne lesen. sei es, weil sie das hobby teilen, die links lustig finden, die ausland-blogger kennen oder selber auch grad vom alltag gefrustet sind: die meisten blogs bedeuten einigen (wenigen) leuten sehr viel.
    insofern sind "die blogs" natürlich nicht neue zeitungen, da hast du recht, bobby. die meisten blogs sind im unterschied zu den meisten zeitungen nicht als massenmedien gedacht.
    aber deine kritik an blogs scheint nicht selten genau diese erwartung an blogs zu haben: sie sollen scoops bringen und nachrichten generieren anstatt bloss wiederzukäuen, sie sollen sich wie massenmedien verhalten. solange du das erwartest, wird es düster bleiben, denn die mehrheit der blogs ist nicht auf scoops aus. machen leute sollen sogar einfach zum spass und zeitvertreib bloggen!
    grundsätzlich würde ich dir deshalb empfehlen, blogs zu lesen, die du gerne liesst, anstatt solche zu verfolgen, die dich ärgern. und wenn du das blog-zeug nicht gerne lesen tust, dann liess doch einfach überhaupt gar keine mehr. ausser natürlich, du ärgerst dich gerne ;-)

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  7. Wahrscheinlich > «die mehrheit der blogs hat einen ganz anderen anspruch»: Ronnie Grob hat diesen Anspruch. Ronnie hat gesagt, Blogs seien die neuen Zeitungen. Das ist keine Unterstellung von mir, das hat der Blogger gesagt! Und deshalb müssen sich die Blogger auch an ihren Ansprüchen messen lassen. Und nicht nachher ausweichend behaupten, man habe eigentlich gar keine Ansprüche auf Breitenwirkung. Das ist eine unfaire Diskussionstaktik!

    Ronnie Grob ist ja nicht der einzige, der sich als Ersatz für Zeitungen verkaufen will: Noch und noch jubelten Blogger in den vergangenen Jahren, dank ihrer Arbeit hätten die professionellen Medien ihre «Deutungshoheit» verloren.

    Aber wenn man schon die Rolle der Zeitungen übernehmen will, dann muss man auch vergleichbare Leistungen bieten. Dazu sind Schweizer Blogger aber nicht in der Lage. Das macht nichts. Aber wenn man nicht den Arsch hochkriegt, sollte man nicht prahlen, man sei die «neue Zeitung».

    Und dann soll man auch nicht nachher zurückkrebsen und behaupten, das sei alles gar nicht so gemeint, man blogge nur zum Zeitvertreib.

    Natürlich gibt es Blogs wie Sand am Meer, die über Meerschweinchen oder die letzten Familienferien am Strand berichten. Diese Blogs sind hier nicht gemeint, sondern diejenigen, die sich als «neue Zeitungen» (miss)verstehen.

    «wenn du das blog-zeug nicht gerne lesen tust, dann liess doch einfach überhaupt gar keine mehr. ausser natürlich, du ärgerst dich gerne»: Das Ziel meines Blogs ist die qualitative Verbesserung der Schweizer Blogs mittels sachlicher und konstruktiver Kritik. Diese Arbeit bringt viel Ärger mit sich, das stimmt. Daraus sollte man aber nicht schliessen, dass ich mich gerne ärgere. Ich mache diese Arbeit nur, weil sie niemand sonst macht.

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  8. warum willst du denn die qualität der blogs verbessern? ist das nicht auch ein bisschen anmassend?

    lass doch die leute einfach tun, was sie wollen; den einen gefällt es, andere können halt nichts damit anfangen. so oder so wird niemand seinen blog ändern, nur weil du "sachliche und konstruktive Kritik" anbringst. wieso auch? ich pflanze doch auch einfach was mir passt auf meinem balkon. daran würde auch sachliche kritik an den (tatsächlich halb toten) margeriten von meinem nachbarn nichts ändern.

    wie du gesagt hast, einzelne blogs sind keine (neuen) zeitungen, auch wenn das einer [von vielen bloggern] sagt. aber nicht mal bei den zeitungen ist es ja so, dass man an den ansprüchen eines chefredaktors andere medien messen könnte. und blogs sind nun mal noch sehr viel vielfältiger als zeitungen. deshalb finde ich auch den anspruch, die "schweizer blogs" zu refomieren, unnötig.

    wenn's dir spass macht, aus deiner perspektive lustige/falsche aussagen von anderen bloggern zu sammeln, werden das garantiert ein paar leute gerne lesen, aber wenn "diese arbeit" so viel ärger einbringt, wäre es vielleicht ein idee, deine ansprüche an dein eigenes blog zu überdenken.

    p.s. vielleicht könnte man mal überlegen, ob die gesamtheit der blogs für die gesellschaft ähnliche funktionen übernimmt wie dies zeitungen bzw. massenmedien tun, aber das ist eine andere geschichte.

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  9. Wahrscheinlich > «warum willst du denn die qualität der blogs verbessern?»: Weil es dringend nötig ist. Die Qualität der Schweizer Blogs ist erbärmlich im Vergleich mit ausländischen Blogs. Dennoch glauben viele Schweizer Blogger, sie wären die besseren Journalisten. Ich arbeite daran, dass sich dieser Zustand ändert.

    «ist das nicht auch ein bisschen anmassend?» Nicht im Geringsten. Die Schweizer Medienblogs wollen ja die Qualität der Zeitungen verbessern, indem sie Kritik üben. Ich mache das Gleiche, aber mit umgekehrten Vorzeichen: Ich mache Blogkritik. In der Berufswelt ist es allgemein akzeptiert, dass Kritik die Qualität steigert. Nur die Blogger reagieren allergisch auf Kritik... vermutlich, weil sie sich nicht daran gewöhnt sind, dass ihnen auch mal jemand auf die Finger schaut. Bobby California sagt aber: Wer Journalisten schreddern will, muss sich auch selber schreddern lassen.

    «lass doch die leute einfach tun, was sie wollen»: Ich lasse sie ja tun, was sie wollen. Ich zwinge ja niemanden dazu, etwas zu tun, was er/sie nicht will. Dennoch liegt mir die Steigerung der Qualität der Blogs am Herzen. Die Schweizer Blogger geben einfach ein jämmerliches Bild ab, vor allem im Vergleich mit dem Ausland. Das tut mir weh, ich möchte einen Beitrag leisten, damit sich das ändert.

    «einzelne blogs sind keine neuen zeitungen, auch wenn das einer von vielen bloggern sagt»: Es hat das ja nicht irgendeiner gesagt, sondern ein Blogger, der in der Szene als Leuchtturmfigur betrachtet wird. Im übrigen ist es in der Bloggerszene Allgemeingut, sich als Zerstörer der «Deutungshoheit» der professionellen Medien zu sehen, das kannst du immer und immer wieder lesen. Das sagt nicht nur Ronnie Grob.

    «wenn diese arbeit so viel ärger einbringt, wäre es vielleicht ein idee, deine ansprüche an dein eigenes blog zu überdenken»: Keineswegs. Es ist eine dreckige Arbeit, aber jemand muss sie erledigen. Sonst ändert sich nie etwas zum Positiven.

    «vielleicht könnte man mal überlegen, ob die gesamtheit der blogs für die gesellschaft ähnliche funktionen übernimmt wie dies zeitungen bzw. massenmedien tun, aber das ist eine andere geschichte»: Nein, das ist keine andere Geschichte! Genau darum geht es hier ja! Was gilt denn nun: Schreiben die Blogs jetzt nur über Meerschweinchen und Familienferien, oder übernehmen sie «ähnliche funktionen wie dies zeitungen tun»? Du solltest dich für die eine oder für die andere Argumentation entscheiden.

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  10. Blogs sind nicht die neuen Zeitungen - und zwar - wie du oben schreibst, aus finanziellen Gründen. Informationsbeschaffung- und Aufbereitung, sowie journalistische Qualität (naja, wo die bei newsnetz und Co. bleibt, ist eine andere Frage) sind nicht umsonst zu haben.

    Blogs sind doch eher sowas wie Filter im Informations(über)fluss. Man pickt das heraus, was man für wichtig/bedenkenswert/skuril hält, um es anderen Menschen zugänglich zu machen und mit Interessierten darüber zu diskutieren.

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  11. Mia > Sorry, aber Deine Filterthese hält einem Vergleich mit der Realität genau so wenig stand wie Ronnie's Zeitungsthese. Von einem Filter würde ich erwarten, dass er nur für die Fakten durchlässig ist. Blogs zeigen oft ein ganz anderes Bild:

    - Bugsierer schrieb eine Meldung des Blick falsch ab (bezüglich Berner Sprachleitfaden);

    - Ugugu entwarf wildeste Fantasien, als er einen Blogbeitrag von Marianne Weissberg las, und bastelte daraus einen Zensurvorwurf; usw.

    Wenn man es nett formulieren möchte, könnte man sagen, dass einige Blogger eine blühende Fantasie besitzen. Weniger nett formuliert, müsste man sagen, dass die Blogger nicht zwischen ihrer Fantasie und der Realität unterscheiden können.

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  12. Von irgendeinem Medium zu erwarten, dass es nur Fakten verbreitet, ist ganz schön blauäugig und komplett illusorisch. «Fakten» gibt es bei sehr sehr vielen Dingen sowieso nicht. Es gibt nur Meinungen. Das hat mit den Bloggern gar nichts zu tun. Das ist menschlich. Sobald du dich mit irgend einem Thema vertieft auseinandersetzt, weisst du, was Journalisten, Politiker oder der Rest der Menschheit oftmals für eigenwillige Interpretationen als «Fakten» verkaufen.

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  13. Mia > Ich erwarte von Bloggern nicht, dass sie «nur Fakten verbreiten». Aber ich erwarte von ihnen, dass sie sich wenigstens ein bisschen mit dem Thema befassen, über das sie sich gerade auslassen. Und dass sie nicht einen unglaublichen Hafenkäse rauslassen, der nichts mit der Realität zu tun hat (so wie Bugsierer mit seinem Sprachleitfaden-Post, wo er Sachen behauptet, denen man auf den ersten Blick ansieht, dass sie nicht stimmen, oder Ugugu mit seinem Migros-«Zensur»-Post). So eine schlampige Arbeit ist nicht menschlich – sie ist nur peinlich. Vor allem, wenn man in seinem Blog am laufenden Band Journalisten an den Karren fährt, so wie das diese Gesellen gern tun.

    Der Verweis darauf, dass Politiker und Journalisten angeblich das Gleiche tun, macht es nicht besser. Im Unterschied zu Bloggern recherchieren Journalisten, bevor sie schreiben.

    Wenigstens hat Ugugu meine Kritik inzwischen verstanden. Er schreibt: «Erst muss ich den Inhalt des geschredderten Artikels ja gelesen haben, sonst wirft mir Bobby C. wieder unsaubere Recherche vor.» So ist es. Wenn man sich über einen Artikel auslässt, den man gar nicht gelesen hat, ist man kein «Filter», sondern nur ein Schwätzer.

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  14. Ok.

    Erst zu diesem Artikel, falsch Gelesenes bitte anmerken..
    1. Ein Blogger (von wie vielen?) bezeichnet Blogs in einem langen Interview als "neue Zeitungen". Ooooh..
    2. Blogs sind im Gegensatz zu Massenmedien nur an wenige Leute gerichtet - 99% (zu denen B.C logischerweise meist gehört) finden die Posts deshalb langweilig.
    3. Blogger werden für ihr Hobby nicht bezahlt - man kann deshalb nicht erwarten, dass sie nach Feierabend gleich viel recherchieren und Scoops landen wie professionelle Journalisten. (Meiner Meinung nach recherchieren manche Blogger dennoch deutlich mehr als bestimmte Journalisten - und landen manchmal eben sogar Scoops.)
    Dass sie aber genügend recherchieren müssen, um keine falschen Infos ins inet zu stellen, ist allen klar - Nur wird das längst nicht immer gemacht, und kann von jemandem wie Bobby auch nicht geändert werden. So what?

    Dann, zu "Bobby California"..
    4. Bobby ernennt sich zum Kritiker der "Schweizer Blogs". Ob das anmassend ist, sei mal dahingestellt, doch @B.C: Welche Blogs bezeichnest du als "schweizerisch"? Und wieso ist das wichtig?
    5. Bobby bezeichnet sich bescheiden als talentiert, ausdauernd und mit "viel Fachwissen in einem Spezialgebiet" ausgestattet. Er nimmt heldenhaft die "dreckige Arbeit" auf sich, dem Allgemeinwohl zuliebe Blogger zu kritisieren - Dies, obwohl er sie nicht gerne tut.
    7. Diese Arbeit müsse gemacht werden, "weil sie sonst niemand macht".

    Ok..

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  15. Daniel > Punkt für Punkt:

    «Ein Blogger (von wie vielen?) bezeichnet Blogs als "neue Zeitungen"»: Es war ja nicht irgend ein Blogger, sondern einer, der in der Szene als Galionsfigur betrachtet wird.

    «99% (zu denen BC logischerweise meist gehört) finden die Posts deshalb langweilig»: Darum geht es ja gar nicht. Das Problem ist nicht in erster Linie die Langweiligkeit der Blogs, sondern die Kluft zwischen Anspruch («neue Zeitung») und magerer Leistung.

    «Blogger werden für ihr Hobby nicht bezahlt - man kann deshalb nicht erwarten, dass sie nach Feierabend gleich viel recherchieren»: Geht in Ordnung. Aber dann sollen die Blogger nicht behaupten, sie seien die neuen Zeitungen.

    «Meiner Meinung nach recherchieren manche Blogger dennoch deutlich mehr als bestimmte Journalisten - und landen manchmal eben sogar Scoops»: Vielleicht ist das in Deutschland so, aber ein Schweizer Blogger konnte noch nie einen Scoop landen.

    «Nur wird das längst nicht immer gemacht, und kann von jemandem wie Bobby auch nicht geändert werden»: Das werden wir sehen. Es gibt keinen Grund, um die Flinte schon jetzt ins Korn zu werfen, im Gegenteil: Erste Reaktionen sind ermutigend.

    «Welche Blogs bezeichnest du als "schweizerisch"? Und wieso ist das wichtig?»: Abraham Lincoln sagte: Frage dich nicht, was dein Land für dich tun kann – frage dich lieber, was du für dein Land tun kannst. Die Qualität der Schweizer Blogger ist bekanntlich jämmerlich. Ich versuche, meinen Beitrag zu leisten, um das zu ändern. Sachliche Kritik hebt die Qualität, das ist in allen Berufsfeldern längst bekannt.

    «Diese Arbeit müsse gemacht werden, "weil sie sonst niemand macht"»: Genau so ist es.

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  16. Bobby > Punkt für Punkt:

    1. Begründung für Fünftens?
    2. Ronnie Grobs Blog mag berühmt sein – Wie du aber von einem Satz aus einem ellenlangen Interview eines Bloggers (von wie vielen?) auf die Denkhaltung aller Schweizer Blogger schliessen willst, verstehe ich noch nicht ganz.
    3. Ok, wenn Langweiligkeit und unsaubere Recherche also nicht deine Begründung „magerer Leistung“ sind – Was dann?
    4. „dann sollen die Blogger nicht behaupten, sie seien die neuen Zeitungen.“ Wieder dasselbe: DIE Blogger? Die „Galionsfigur“ kannst du mit deinem "mega-differenzierten" "Fachwissen in einem Spezialgebiet" bestimmt begründen.
    5. "Vielleicht ist das in Deutschland so, aber ein Schweizer Blogger konnte noch nie einen Scoop landen." - Hatten wir. Wir sagten auch schon, dass das nie der Anspruch vieler Blogs war, genauso wenig wie der, die "neue Zeitung" zu sein. Und du hast meine Frage nicht beantwortet: „Welche Blogs bezeichnest du als „schweizerisch“? Und wieso ist das wichtig?“
    6. Diese [dreckige] Arbeit müsse gemacht werden, „weil sie sonst niemand macht“ – Sorry, die Begründung zieht irgendwie nicht, oder?

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  17. Betrachtet man Zeitungen, so wie Luhmann das macht, als Teil der Massenmedien, die neben anderem auch einfach überflüssige Zeit vernichten sollen, sind Blogs insgesamt durchaus die „neuen Zeitungen“. Betrachtet man Massenmedien als Quellen für das, was wir über die Welt wissen (wiederum wie Luhmann), dann sind Blogs ebenfalls eine Art „neue Zeitungen“.
    Wenn man Massenmedien aber nicht beobachtet sondern mit normativen Ansprüchen als Quellen objektiver Darstellung der Welt zu konstruieren versucht, ist es natürlich schwierig, Blogs als "neue Zeitungen" zu sehen. Allerdings hat man dann auch mit vielen Zeitungen schnell einige Probleme...

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  18. Blogs können wie im Falle der Huffington Post die neuen Zeitungen sein. Sie können wie im Falle von Ronnie Grobs 6vor9-Rubrik im Bildblog sehr gute Filter sein, die kein anderes Medium bieten können. Oder sie können wie Mias IVinfo fundierten, gebündelten Meinungsjournalismus bieten, den es sonst auch nicht geben würde.

    Wer diese Qualitäten nicht schätzt, soll sie halt nicht lesen, und wer die Qualitäten von Redaktionen nicht schätzt, soll halt keine Zeitungen lesen. So what?

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  19. Daniel > «Wie du von einem Satz eines Bloggers auf die Denkhaltung aller Schweizer Blogger schliessen willst, verstehe ich nicht»: Es ist ja nicht nur Ronnie. Hinz und Kunz und Kreti und Plethi sagen immer wieder gern, die Zeitungen hätten dank den Blogs die «Deutungshoheit verloren». Das ist Allgemeingut in der Bloggerszene. Ronnie ist nur die Spitze des Eisbergs.

    «OK, wenn Langweiligkeit und unsaubere Recherche also nicht deine Begründung „magerer Leistung“ sind – Was dann?» Langweiligkeit, unsaubere Recherche, Wiederkäuen von Zeitungsmeldungen, falsches Abschreiben von Zeitungsmeldungen, keine Scoops, keine interessanten Ideen usw.

    «DIE Blogger?»: Ich habe mir eine Zeitlang die Mühe gemacht, zu differenzieren: Einige Blogger, gewisse Blogger usw. Das Echo war genau das gleiche. Noch nie kam ein Blogger und sagte: Bobby, du hast recht. Alle Blogger, die sich hier melden, verteidigen Ronnie und die anderen Pappnasen. Solange das so bleibt, ist es pointless, zu differenzieren. Offenbar gilt in der Bloggerszene: Soihäfeli Soiteckeli. Deshalb schreibe ich weiterhin undifferenziert: DIE Blogger.

    «Wir sagten auch schon, dass das nie der Anspruch vieler Blogs war...»: Ein schönes Beispiel für die unfaire, hakenschlagende Diskussionstaktik vieler Blogger: Zuerst prelaggt man, die «neue Zeitung» zu sein. Nachher krebst man zurück und sagt, das sei gar nicht so gemeint. So wird eine Debatte unmöglich. Fakt ist: Ronnie Grob sagte, Blogs seien die neuen Zeitungen. Basta!

    «...genauso wenig wie der, die "neue Zeitung" zu sein»: Ronnie said so.

    «Und du hast meine Frage nicht beantwortet: „Welche Blogs bezeichnest du als „schweizerisch“? Und wieso ist das wichtig?“»: Blogs, die von Schweizer Bloggern geschrieben werden, sind Schweizer Blogs. Das ist wichtig, weil die Qualität der Schweizer Blogs sehr dürftig ist.

    «Diese Arbeit müsse gemacht werden, „weil sie sonst niemand macht“ – Sorry, die Begründung zieht irgendwie nicht, oder?»: Doch, sie zieht sehr gut.

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  20. wahrscheinlich > «Betrachtet man Zeitungen als Teil der Massenmedien, die neben anderem auch einfach überflüssige Zeit vernichten sollen, sind Blogs durchaus die neuen Zeitungen»: Mit Verlaub, das ist Unsinn. Zeitungen sind nicht dazu da, um «überflüssige Zeit zu vernichten». Zeitungen sind unentbehrlich für das Funktionieren der Demokratie. Blogs können diese Aufgabe nie und nimmer erfüllen.

    «Betrachtet man Massenmedien als Quellen für das, was wir über die Welt wissen, dann sind Blogs ebenfalls neue Zeitungen»: Sicher nicht. Blogs sind, wie ich zeigte, nicht die neuen Zeitungen, sondern die ALTEN Zeitungen. Weil sie die Zeitung von gestern wiederkäuen.

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  21. David > «Blogs können wie im Falle der Huffington Post die neuen Zeitungen sein»: Vielleicht im Falle der Huffington Post. Aber sicher nicht im Falle von Ronnie Grob, Bugsierer, Ugugu oder Rebell Teevau.

    «Sie können wie im Falle von Ronnie Grobs 6vor9-Rubrik im Bildblog sehr gute Filter sein»: Give me a break. 6vor9 ist kein Blog, es ist nur eine Link-Sammlung.

    «Oder sie können wie Mias IVinfo fundierten, gebündelten Meinungsjournalismus bieten, den es sonst auch nicht geben würde»: Quatsch. Meinungsjournalismus gibt es wie Sand am Meer. Schon mal den Tages-Anzeiger gelesen? Dort gibt es jeden Tag Meinungsjournalismus. Für Behinderte setzen sich auch der Beobachter und andere Medien regelmässig ein.

    «Wer diese Qualitäten nicht schätzt, soll sie halt nicht lesen»: Das würde dir so passen. Die Verbesserung des Schweizer Blogschaffens liegt mir am Herzen, und deshalb bleibe ich dran.

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  22. «Die Verbesserung des Schweizer Blogschaffens liegt mir am Herzen»

    Dann fang doch mal bei deinem eigenen Blog damit an.

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  23. ivinfo > Ich saug mir wenigstens selber etwas aus den Fingern respektive aus den Tasten, im Gegensatz zum ivinfo, wo in den letzten Tagen folgendes zu lesen war:
    - 7. Juli: Link zu einer Radiosendung;
    - 6. Juli: Link zu einer Basler Studie;
    - 6. Juli: Link zu einem Artikel in der Berner Zeitung;
    - 5. Juli: Langfädiger Kommentar zu einem Weltwoche-Artikel;
    - 4. Juli: Zitat einer SRG-Pressemeldung;
    - usw.
    Fazit: Tag für Tag käut ivinfo Pressemeldungen wieder. Das soll ein Blog sein? Das soll «info», also Information, sein? Das soll «fundierter, gebündelter Meinungsjournalismus» sein? Give me a break.

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  24. Lol.. Das soll also eine faire Diskussionstaktik sein?
    1. Ich sagte: Grob mag berühmt sein – Wie du aber von einem Blogger auf die Denkhaltung aller Blogger schliessen willst, verstehe ich nicht. Du sagst: Grob ist eine „Galionsfigur“, wird „in der Szene“ als solche betrachtet, ist „die Spitze des Eisbergs“, den die Herren Kreti und Plethi unterstützen. Sind das die Belege, die du mit deinem bescheidenen „Fachwissen in einem Spezialgebiet“ aufzuführen hast?
    2. Zur mangelnden Recherche, ich zitiere: „«Blogger werden für ihr Hobby nicht bezahlt - man kann deshalb nicht erwarten, dass sie nach Feierabend gleich viel recherchieren»: Geht in Ordnung.“ Zur Langweiligkeit, ich zitiere: „Das Problem ist nicht in erster Linie die Langweiligkeit der Blogs, sondern die Kluft zwischen Anspruch («neue Zeitung») und magerer Leistung.“ Zum Wiederkäuen von Zeitungsmeldungen, ich zitiere: „Ich generiere keine Nachrichten, ich kommentiere sie.“ Zum falschen Abschreiben von Zeitungsmeldungen: Deshalb gleich einen Blog aufmachen? In den Kommentaren die seltenen und allgemein als solche akzeptieren fehler anmerken, wäre auch eine Idee.. Zu „keine Scoops“, ich zitiere: „Wir sagten auch schon, dass das nie der Anspruch vieler Blogs war, genauso wenig wie der, die "neue Zeitung" zu sein.“ Zu „keine interessanten Ideen“, ich zitiere: „99% (zu denen B.C logischerweise meist gehört) finden die Posts deshalb langweilig.“ Vielleicht solltest du erst lesen, und dann schreiben..
    3. „Noch nie kam ein Blogger und sagte: Bobby, du hast recht.“ Das sind also die ersten ermutigenden Reaktionen? Und zu „Alle Blogger, die sich hier melden, verteidigen Ronnie und die anderen Pappnasen.“: Vermutlich habe ich obige Kommentare zu flüchtig gelesen: Doch bezeichnet sich hier irgendjemand als „neue Zeitung“?
    4. „Ich habe den Aspekt ja nun wirklich mega-differenziert behandelt.“ Zu differenzieren empfiehlt sich vielleicht auch im Hinblick auf die tausende von Bloggern. Fakten: Grob bezeichnet Blogs als „neue Zeitung“. Fast alle anderen Blogger haben diesen Anspruch der Massenmedien auch hinsichtlich Scoops aber nicht.
    5. „Blogs, die von Schweizer Bloggern geschrieben werden, sind Schweizer Blogs. Das ist wichtig, weil die Qualität der Schweizer Blogs sehr dürftig ist.“ Jemand, der in der Schweiz lebt (aber nicht Schweizer ist) und über Schweizer Themen berichtet, schreibt also kein „Schweizer Blog“. Und ob die Qualität der Schweizer Blogs dürftig ist oder nicht, kannst du natürlich allein entscheiden.
    6. „Diese Arbeit müsse gemacht werden, weil sie sonst niemand macht“ – Folglich müsste jede Arbeit, die nicht bereits erledigt wird, von dir gemacht werden. Hallo? Eine Arbeit mache ich nicht, weil sie sonst niemand macht (denn das könnte einen guten Grund haben), sondern weil mir etwas daran liegt, die Arbeit zu machen. Deine Begründungen wären also eher „ich will als "ganz bestimmt ganz grosse Nummer“ "fundierte" Kritiken "absondern" und Schweizer Blogger dazu bringen, gefälligst besser zu recherchieren und über -meiner Ansicht nach- interessantere Themen zu schreiben.“
    7. Geniale Idee: Vielleicht machst du das ja, indem du selber einen Blog nach deinen Wünschen gestaltest, und die anderen Leute hier in Frieden lässt? Dass deine jetzige „Arbeit“ vor allem Ärger bringt, scheint dir irgendwie noch nicht klar zu sein.

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  25. Daniel > «Sind das die Belege»: Nein, natürlich sind es keine Belege, es war eine Feststellung. Aber wenn du Belege brauchst, kein Problem, bitte sehr, hier sind zwei Belege:
    - Ugugu nannte mich einen «Fressnapfverteidiger»;
    - Bugsierer beschrieb Blogger als Leute, die «an dem ast rütteln», auf dem Journalisten sitzen. Es gäbe viele ähnliche Beispiele: Immer wieder haben sich Blogger als Konkurrenz zu Zeitungen dargestellt.

    «Zum falschen Abschreiben von Zeitungsmeldungen: Deshalb gleich einen Blog aufmachen»: Nicht nur deshalb. Blogkritik ist nur ein Thema meines Blogs. Und falsches Abschreiben ist nur eine von vielen Sünden der Blogger.

    «...dass das nie der Anspruch vieler Blogs war, genauso wenig wie der, die "neue Zeitung" zu sein»: Es ist mir natürlich klar, dass es auch viele Blogs ohne Ambitionen gibt. Aber in der Bloggerszene ist es eben, wie ich zeigen konnte, gang und gäbe, sich als Konkurrenz zur Zeitung zu verstehen. Das prangere ich an.

    «Das sind also die ersten ermutigenden Reaktionen»: Nein, sind sie nicht. Ermutigend war hingegen, als Ugugu schrieb: «Erst muss ich den Inhalt des geschredderten Artikels ja gelesen haben, sonst wirft mir Bobby C. wieder unsaubere Recherche vor.» Genau so ist es: Zuerst Artikel lesen, dann darüber schreiben. Bei Ugugu ist meine Botschaft offenbar angekommen. Das freut mich aufrichtig.

    «Bezeichnet sich hier irgendjemand als „neue Zeitung“»: Ja. «wahrscheinlich» (ist das die gleiche Person wie Daniel? die beiden schreiben fast das Gleiche) hat geschrieben: «vielleicht könnte man mal überlegen, ob die gesamtheit der blogs für die gesellschaft ähnliche funktionen übernimmt wie dies zeitungen bzw. massenmedien tun.»

    «Ob die Qualität der Schweizer Blogs dürftig ist oder nicht, kannst du natürlich allein entscheiden»: Unsinn. Es ist kein Entscheid, es ist ein Diskussionsbeitrag.

    «Eine Arbeit mache ich nicht, weil sie sonst niemand macht, sondern weil mir etwas daran liegt, die Arbeit zu machen»: Logo. Ich mache Blogkritik, weil mir die Verbesserung des Schweizer Blogschaffens am Herzen liegt.

    «Vielleicht machst du das ja, indem du selber einen Blog nach deinen Wünschen gestaltest»: Das mache ich ja.

    «...und die anderen Leute hier in Frieden lässt»: Das würde einigen Schweizer Bloggern sehr gut gefallen. Ganz im Vertrauen: Vergesst es. Ich bleibe dran.

    «Dass deine Arbeit Ärger bringt, scheint dir noch nicht klar zu sein»: Doch, es ist offensichtlich, dass Blogkritik Ärger verursacht. Denn die Blogger führen sich gern als Journalismus-Kritiker auf, sie haben es aber gar nicht gern, wenn man ihre Arbeit kritisch unter die Lupe nimmt. Gut im Austeilen, schlecht im Einstecken – so sind die Schweizer Blogger. Das hindert mich nicht daran, weiterhin Blogkritik zu machen.

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  26. Fassen wir zusammen: Weil irgendein Blogger gesagt hat, dass Blogs die neuen Zeitungen seien, pinkelst du jetzt allen ans Bein, die nicht den Anspruch haben, eine neue Zeitung sein zu wollen.

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  27. Mia > «Weil irgendein Blogger gesagt hat, dass Blogs die neuen Zeitungen seien, pinkelst du jetzt allen ans Bein, die nicht den Anspruch haben, eine neue Zeitung sein zu wollen»: Ich weiss nicht, ob Ronnie Grob Freude hätte, wenn er wüsste, dass er hier als «irgendein Blogger» bezeichnet wird. Nochmals: Ronnie Grob ist nicht irgendein Blogger – er wird in der Szene als Leuchtturmfigur wahrgenommen. Zudem gibt es zahllose andere Blogger, die sich auch als «neue Zeitung» (miss)verstehen.

    Es ist mir klar, dass es auch Blogger gibt, die nicht so dummdreist auftreten wie Ronnie Grob. Aber immer wenn ich hier einem Blogger einen Fehler nachweise, kommt ein halbes Dutzend andere Blogger, um mir ans Bein zu pinkeln (um im Jargon zu bleiben... Hand aufs Herz Mia: «Dann fang doch mal bei deinem eigenen Blog damit an»: was ist so ein Kommentar anderes als ans-Bein-Pinkeln? Du lieferst einen weiteren Beleg für meine These: Blogger sind gut im Austeilen und schlecht im Einstecken). Es ist wie Odysseus und die Hydra: Schlägst du irgendwo einen Kopf ab, wachsen zehn andere nach. Da wird es schwierig oder unmöglich, zwischen good guys und bad guys zu unterscheiden. Weil eh alle das Gleiche sagen. Fazit: Die Bloggerszene ist ungefähr so pluralistisch zusammengesetzt wie das Parlament der DDR.

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  28. pass bloss auf odysseus, dass dich nicht eine falsche leuchtturmfigur zwischen skylla und charybdis leitet :-)

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  29. Das wird ja richtig ausführlich, passt kaum noch in die Kommentarkästchen.. Aber gut, zu deinen Aussagen:
    Die Belege wären langsam echt an der Zeit, du schreibst hier seitenlang, alle Blogger hätten den Anspruch, die neue Zeitung zu sein, ohne ausser Grob jemanden genannt zu haben.. Welcher Teil von „Fressnapfverteidiger“ lässt dich denn darauf schliessen, dass Ugugu die „neue Zeitung“ sein will? Und Blogger als Leute, die „an dem Ast rütteln“, auf dem Journalisten sitzen ist nicht zwingend falsch, im Gegenteil: Blogger ersetzen Journalisten zwar nicht, doch sie kommentieren und berichten und publizieren wie sie – Logisch kommt man da manchmal auf „Konkurrenz“.
    „Blogkritik ist nur ein Thema meines Blogs“. Aha, schon besser. Bisher verstand ich dich als Blogkritiker, nicht als Blogger. „Und falsches Abschreiben ist nur eine von vielen Sünden der Blogger“. Haben wir das nicht schon besprochen? Ich habe dir Zitate rausgesucht, darauf eingegangen bist du aber nicht wirklich..
    Als ermutigendes Beispiel nur wiederholt Ugugu, der dich mittlerweile von seiner Site gesperrt hat, zu nennen, zeugt nicht wirklich von vielen Ergebnissen deiner Arbeit – ausser Ärger natürlich.
    Ich bin zwar nicht „Wahrscheinlich“, doch mit vielem von ihm einverstanden. Er schrieb aber, man „könne vielleicht mal überlegen“, ob Blogs ähnliche Funktionen übernehmen wie das Massenmedien tun. Das nennst du sich als „neue Zeitung“ bezeichnen? Du dichtest da einiges hinzu..
    „Die Qualität der Schweizer Blogger ist bekanntlich jämmerlich“, Schweizer Blogs seien „dürftig“ und „erbärmlich“: Nur deine eigene Meinung, nehm ich an.
    Die „Verbesserung des Schweizer Blogschaffens erreichst du nicht mit der Begründung, die ich vorhin schon geschrieben habe: "ich will als "ganz bestimmt ganz grosse Nummer" "fundierte" Kritiken "absondern" und Schweizer Blogger dazu bringen, gefälligst besser zu recherchieren und über -meiner Ansicht nach- interessantere Themen zu schreiben."?
    „Gut im Austeilen, schlecht im Einstecken – so sind die Schweizer Blogger.“ Zu denen gehörst du wohl auch, oder?

    Oder anders, wir können zusammenfassen:
    1. Ronnie Grob (dessen Blog berühmt sein mag) bezeichnet in einem ellenlangen Interview Blogs als „neue Zeitungen“.
    2. Der selbst ernannte Blogkritiker Bobby California zieht daraus den Schluss, dass a) Grob „in der Szene als Galionsfigur betrachtet wird“ und deshalb b) alle Schweizer Blogger dieser Meinung sind.
    3. B.C. bezeichnet sich bescheiden als talentiert, ausdauernd und mit „viel Fachwissen in einem Spezialgebiet“ ausgestattet. Wundert sich aber, wenn die Schweizer Blogger wegen ihm nicht gleich besser (Siehe Begründung) bloggen.
    4. B.C. hat offensichtlich zu viel Zeit. Sich stunden-, nein monatelang nur zu ärgern, ohne dass wirklich etwas anders wird, macht er sich zum Hobby. Obwohl seine „Arbeit“ unerwünscht ist, lässt er sich ja nicht davon abhalten, Bloggern ans Bein zu pinkeln,durch falsche/unbegründete Aussagen zu nerven und sich als selbst ernannter Kritiker lehrerhaft aufzuspielen.. Vielleicht solltest du dein eigenes Blog mal etwas unter die Lupe nehmen. Oder dich fragen, was dein Hobby denn bringt – Dir nichts, weil du dich nur ärgerst, den Schweizer Bloggern nicht, weil sie sich ebenfalls nur ärgern und wegen dir kaum etwas an ihrem Blog ändern, und den Blogs nichts, weil es niemanden interessiert, ob ein Blog nun von Schweizern geschrieben wurde oder nicht.
    Mir reichts langsam echt, mit dir zu diskutieren.

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  30. Daniel > «...ohne ausser Grob jemanden genannt zu haben»: Ich habe ja soeben zwei genannt: Ugugu und Bugsierer.

    «Welcher Teil von „Fressnapfverteidiger“ lässt dich darauf schliessen, dass Ugugu die „neue Zeitung“ sein will»: Medien = Fressnapf, Ugugu = Fressnapf-Streigmacher, Bobby California = Fressnapfverteidiger. Muss man dir alles erklären?

    «Logisch kommt man da manchmal auf „Konkurrenz“»: Na eben! Davon rede ich ja schon die ganze Zeit! Schön, dass der 20er jetzt endlich auch bei Daniel runter gefallen ist.

    «Ich habe dir Zitate rausgesucht, darauf eingegangen bist du aber nicht wirklich»: Ich bin auf alle wesentlichen Punkte eingegangen. Das heisst nicht, dass mich deine Argumente überzeugt hätten. «Auf etwas eingehen» ist nicht gleich bedeutend mit «jemandem zustimmen».

    «Als ermutigendes Beispiel nur Ugugu zu nennen, zeugt nicht wirklich von vielen Ergebnissen deiner Arbeit»: Das ist richtig. Ugugu ist bis jetzt der Einzige. Man muss Ugugu zugute halten, dass er geistig wesentlich flexibler ist als die anderen Blogger.

    «Die Qualität der Schweizer Blogs ist jämmerlich: Nur deine eigene Meinung»: Es ist eine Tatsache, nicht eine Meinung. Ich konnte meine Feststellung hier in meinem Blog inzwischen mit vielen Beispielen belegen.

    «Gut im Austeilen, schlecht im Einstecken – so sind die Schweizer Blogger. Zu denen gehörst du wohl auch»: Würd' ich nicht sagen. Ich bin auch gut im Einstecken. Was ich mir schon alles anhören musste...

    «Bobby California zieht daraus den Schluss, dass a) Grob „in der Szene als Galionsfigur betrachtet wird“ und deshalb b) alle Schweizer Blogger dieser Meinung sind»: Nein, nein, nein. Ich ziehe nicht DARAUS den erwähnten Schluss. Tatsache ist: Viele Blogger sehen sich als Konkurrenz zu Zeitungen. Auch Ugugu und Bugsierer. Auch Daniel sagte grad vor einer Minute Ähnliches: «Logisch kommt man da manchmal auf „Konkurrenz“.»

    «B.C. bezeichnet sich bescheiden als talentiert, ausdauernd und mit „viel Fachwissen in einem Spezialgebiet“ ausgestattet»: Quatsch mit Sosse. Das habe ich nie geschrieben, das ist 100% von Daniel erfunden. Bitte keine Unterstellungen, das ist sehr unfair!

    «...wundert sich aber, wenn die Schweizer Blogger wegen ihm nicht gleich besser bloggen»: Unsinn. Ich wundere mich nicht darüber. Ich habe ja erst gerade angefangen. Wie gesagt: Erste Rückmeldungen sind ermutigend (siehe Ugugu).

    «Obwohl seine Arbeit unerwünscht ist, lässt er sich nicht davon abhalten, Bloggern ans Bein zu pinkeln»: Ich pinkle niemandem ans Bein. Ich mache sachliche, konstruktive Kritik. Das ist dringend nötig. Ob es erwünscht ist, ist mir egal. Die selbst ernannten Medienkritiker (Ugugu, Ronnie, Bugsierer, Seydel) haben ja auch niemanden gefragt, ob ihr Journalisten-Bashing erwünscht sei.

    «...durch falsche/unbegründete Aussagen zu nerven»: Stimmt nicht. Alle meine Aussagen sind restlos belegt und begründet.

    «...den Schweizer Bloggern bringt es nichts, weil sie sich ebenfalls nur ärgern und wegen dir kaum etwas an ihrem Blog ändern»: Stimmt nicht (siehe Ugugu).

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  31. nochmals, bobby; so lange du ziemlich verrückte normative ansprüche ("zeitungen sind unentbehrlich für demokratie"), die du an zeitungen hast, auf blogs überträgst, wirst du natürlich keine "neuen zeitungen" sehen.
    aber versuch doch mal dir vorzustellen, dass sowohl blogs als auch zeitungen um die zeit der massenmedienkonsumenten buhlen; dann sind sie durchaus konkurrenten. und ich hab mich heute bestimmt schon länger auf deiner seite aufgehalten als ich den 20minuten gewidmet habe: eins zu null für die blogs :-)

    p.s. kann übrigens nicht nachvollziehen, wie du darauf kommst, dass ich ronnie verteidige; ich lese den blog gar nicht und wäre auch nie auf die idee gekommen, dass das "mein" leuchtturm sein könnte...

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  32. Sorry, doch so sehe ich keinen Sinn mehr darin, mit dir zu diskutieren. Ich mach mir trotzdem noch mal die Mühe, deine Punkte zu lesen und zu beantworten (funktioniert prächtig, würd ich mal ausprobieren):

    Yep, du hast zwei "Beispiele" gebracht. Du: Es ist falsch zu sagen, Blogger seien die „neuen Zeitungen“, was gleichbedeutend sei wie sie würden am „Ast rütteln, auf dem Journalisten sitzen“. Ich: „Blogger ersetzen Journalisten zwar nicht, doch sie kommentieren und berichten und publizieren wie sie“ Machst du dir überhaupt die Mühe, meine Kommentare zu lesen? Vielleicht bin ich tatsächlich zu dumm, von einem zitierten Wort auf die gesamten Zusammenhänge zu schliessen, die du Armer mir dann mühsam erklären musst - dass Ugugu aber ein „Streigmacher“ ist und folglich sich als „neue Zeitung“ ansieht, ist jetzt aber klar.
    «Logisch kommt man da manchmal auf „Konkurrenz“» - Noch einmal: Hast du den Satz davor auch gelesen? Wenn ja: Welcher Teil ist für dich unlogisch? Denn genau darum geht es hier eigentlich!
    „Ich bin auf alle wesentlichen Punkte eingegangen.“ Dazu nur ein Punkt als Beispiel, ich zitiere wieder einmal: „ Zur mangelnden Recherche, ich zitiere: „«Blogger werden für ihr Hobby nicht bezahlt - man kann deshalb nicht erwarten, dass sie nach Feierabend gleich viel recherchieren»: Geht in Ordnung.““ Sorry, doch wenn ich mich dreimal wiederholen muss bis du einen Satz kapiert hast, funktioniert eine Diskussion nicht.
    Soviel zur hakenschlagenden Diskussionstaktik: Du schreibst: „«Ob die Qualität der Schweizer Blogs dürftig ist oder nicht, kannst du natürlich allein entscheiden»: Unsinn. Es ist kein Entscheid, es ist ein Diskussionsbeitrag.“ Um dann weiterzumachen: „«Die Qualität der Schweizer Blogs ist jämmerlich: Nur deine eigene Meinung»: Es ist eine Tatsache, nicht eine Meinung.“ Was jetzt? Ein Entscheid/Tatsache oder eine Meinung/Diskussionsbeitrag? Noch dazu: Du hast dir mal zugetraut, die „wichtigsten“ Schweizer Blogs zu bewerten mit „das ist doch gar nicht so schlecht.“ Was jetzt?
    „[...]die Schweizer Blogger. Zu denen gehörst du wohl auch»: Würd' ich nicht sagen. Ich bin auch gut im Einstecken. Was ich mir schon alles anhören musste...“ Du bezeichnest dich also als Schweizer Blogger, nicht Blogkritiker, gehörst aber nicht zu den Schweizer Blogger, und bekommst dermassen viele positive/negative Rückmeldungen, dass du gut im Einstecken bist. *lol, man merkts..*
    „«B.C. bezeichnet sich bescheiden als talentiert, ausdauernd und mit „viel Fachwissen in einem Spezialgebiet“ ausgestattet»: Quatsch mit Sosse.“ Ich zitiere wieder einmal: „Ich habe den Aspekt ja nun wirklich mega-differenziert behandelt. […] Dafür braucht es viel Fachwissen in einem Spezialgebiet, Ausdauer und Talent.“ Ob du dich lehrerhaft als Kritiker aufspielst, weißt du wohl selber am besten – Ob das die meisten Blogger nur nervt vielleicht auch – Ich mach mir da aber keine allzu grossen Hoffnungen..
    „Ich habe ja erst gerade angefangen.“ Meines Wissens bloggst du nun schon monatelang und hast Stunde für Stunde Arbeit in dieses Blog gesteckt, ohne ausser Ugugu auch nur den kleinsten Erfolg vorzuweisen. Dass du dich dabei aber ärgerst, und das nicht gerne tust, gibst du zu. Schönes Hobby..
    „Erste Rückmeldungen sind ermutigend (siehe Ugugu).“ – Nennst du von der Site gesperrt werden, weil du mit deinem „penetranten Egomarketing“ die Kommentare gefüllt hast, eine "positive Rückmeldung"?
    „Ich mache sachliche, konstruktive Kritik.“ Siehe oben, oder noch ein Beispiel aus deinem ABC: „Fabians Blog - Untertitel: «Allerlei, das wohl niemanden interessiert». Dem ist leider nichts hinzuzufügen.“ Aha, jetzt wird er seine Themen sicher deinen Lesevorlieben anpassen.

    Bobby: Such dir ein Hobby das dich und vor allem andere weniger ärgert – Wenn du von wegen „Give me a break“ schreibst: Wieso nimmst du dir nicht einfach mal ne Pause? Niemand zwingt dir seinen Blog auf, also hör auf zu nerven! Sorry, Bobby: Get a life!
    Ich klink mich aus, hab besseres zu tun. Viel Spass noch.

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  33. wahrscheinlich > «so lange du ziemlich verrückte normative ansprüche ("zeitungen sind unentbehrlich für demokratie"), die du an zeitungen hast...»: Wieso soll das verrückt sein? Jeder Bürger muss gut informiert sein, und dafür braucht man eine Zeitung.

    «...dass sowohl blogs als auch zeitungen um die zeit der massenmedienkonsumenten buhlen; dann sind sie durchaus konkurrenten»: Ronnie sagte aber, Blogs seien die neuen Zeitungen. Er sagte nicht, sie seien «Konkurrenten, die um die Zeit der Konsumenten buhlen». Das ist nicht das Gleiche.

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  34. Ich habe jetzt fast die gesamte Episode angehört, aber die Aussage «Blogs sind die neuen Zeitungen» habe ich nicht gehört. Ich habe nur die Aussage «Bloggründungen sind die Zeitungsgründungen unserer Zeit» gehört. Falls du diese Aussage meintest, muss ich konstatieren, dass es auch du mit den Fakten nicht so genau nimmst, denn: Das ist nicht das Gleiche.
    Ronnie sagt nicht, dass Redaktionen und recherchierende Journalisten keine wichtige Funktion hätten oder diese durch private Blogs übernommen werden könnten. Er vertritt nur die These, dass gedruckte Zeitungen kaum mehr lange überleben werden, und dass Blogs einen Teil der Aufgaben, die bisher durch Zeitungen erfüllt wurden, sowie weitere Aufgaben, die bisher niemand lösen konnte, von Blogs übernommen werden können. Dass er den Anspruch hätte, mit seinem Blog eine Zeitung zu ersetzen, ist eine Fehlinterpretation deinerseits.

    Ronnie als «Gallionsfigur»: Ronnie hat mit der Rubrik 6vor9 ein recht grosses Publikum, ansonsten sehe auch ich ihn als «irgendein Blogger», und so wie ich ihn kenne, denke ich nicht, dass Ronnie mit einem solchen Urteil ein Problem hat. Hierarchisches Denken scheint mir bei Bloggern nicht sehr weit verbreitet zu sein.

    Blogs als Konkurrenz: Natürlich werden Blogs zur Konkurrenz für Zeitungen. Erstens lese ich, seit ich einen Feedreader in Betrieb habe, weniger Zeitungen. Zweitens, und das scheint mir der entscheidendere Punkt, können Experten heute, statt einer Zeitung ein Interview zu geben, ihre Informationen selber und unverfälscht in ein Blog schreiben. Die «Quellen» sind nicht mehr auf die Presse angewiesen. Dadurch entgehen den Zeitungen viele «Scoops».
    Fazit: Nicht ein einzelner Blog wird zur Konkurrenz von einer Zeitung, sondern die Gesamtheit der Blogs (bzw. der nicht-redaktionellen Online-Publikationen) wird eine Konkurrenz für die Presse – auch wenn sie nicht alle Funktionen von diesen übernehmen können. Wie viele Blogs von «jämmerlicher» Qualität es gibt, ist dabei nicht relevant.

    Bloggerszene wie DDR-Parlament: Du kennst anscheinend erst einen kleinen Teil der Schweizer Blogosphäre. Wären Tom Brühwiler, Freeman, Chlitierchnübler, Manfred Messmer, Ali Arbia, Monika Bütler, Jürg Vollmer, Miriam Meckel und Lupe in einem Raum – nichts würde an ein DDR-Parlament erinnern. Pluralistischer geht es kaum noch.

    Notwendigkeit von Zeitungen: Das Medium Zeitung braucht man nicht, um die Bürger zu informieren. Digital geht genauso gut. Redaktionen braucht es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt. Filterung, Wertung und Qualitätssicherung wird wohl auch von der Weisheit der Massen übernommen werden können, wenn die Tools dazu vorhanden sind. Guten Journalismus, insbesondere investigativen, braucht es. Er wird wohl kaum von Blogs übernommen werden können. Er ist meines Erachtens ein Service Public und müsste mit öffentlichen Geldern finanziert werden, falls die Zeitungen ihn nicht mehr finanzieren kann. Publiziert werden kann er dann digital.

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  35. David > «Ich habe nur die Aussage «Bloggründungen sind die Zeitungsgründungen unserer Zeit» gehört. Das ist nicht das Gleiche»: Es ist holpriger formuliert, aber inhaltlich das Gleiche, und es ist ungefähr gleich schwachsinnig.

    «Ronnie vertritt nur die These, dass Blogs einen Teil der Aufgaben, die bisher durch Zeitungen erfüllt wurden, übernehmen können»: Eben, genau hier liegt ja die Anmassung. Wie kannst du Aufgaben der Zeitungen übernehmen wollen, wenn du einfach abschreibst, was die Zeitungen liefern? Fakt ist: Wenn es keine Zeitungen mehr geben würde, gäbe es bald auch keine Blogs mehr, weil die Blogger dann keine Quellen mehr hätten, von denen sie abschreiben können.

    «Auch Zeitungen bestehen aus 90 % abgeschriebenen Texten und Agenturmeldungen»: Und wer hat die Agenturmeldung geschrieben? Vielleicht Ronnie Grob? Dieses Statement zeigt, dass du keine Ahnung hast, wie eine Zeitungsredaktion arbeitet. Wenn ein Journalist etwas abschreibt, versucht er, selber noch neue Aspekte zu recherchieren. Blogger machen das nicht.

    «Erstens lese ich, seit ich einen Feedreader in Betrieb habe, weniger Zeitungen»: Dein Problem. Du bist der Gerüchteküche des Internets ausgeliefert und hast weniger fundierte Informationen zur Verfügung.

    «Zweitens, und das scheint mir der entscheidendere Punkt, können Experten heute, statt einer Zeitung ein Interview zu geben, ihre Informationen selber und unverfälscht in ein Blog schreiben. Quellen sind nicht mehr auf die Presse angewiesen»: Was für ein königlicher Unsinn. Das ist reines Wunschdenken von internet-religiös verblendeten Fanatikern. Von wegen «unverfälscht»: Das klingt so, wie wenn Journalisten nur Aussagen der Experten verfälschen würden. Die Aufgabe der Journalisten ist auch, Aussagen zu hinterfragen und kritische Fragen zu stellen. Beides fällt weg, wenn Experten ihren Senf ungefiltert loslassen. Zudem brauchen die Experten die Zeitungen weiterhin, weil Zeitungen eine viel grössere Reichweite haben als Blogs.

    «Pluralistischer geht es kaum noch»: Die Äusserungen der Internet-Fans gleichen sich doch wie ein Ei dem anderen: Papier ist out, Internet ist geil. Die Äusserungen der Blogger sind so homogen wie in einer Sekte.

    «Redaktionen braucht es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt. Filterung, Wertung und Qualitätssicherung wird wohl auch von der Weisheit der Massen übernommen werden können, wenn die Tools dazu vorhanden sind»: Quatsch mit Sosse. Wie weit es her ist mit der «Weisheit» der Masse, haben wir bei der Minarett-Abstimmung gesehen: Wenn ein Milliardär das Land mit Plakaten vollpflastert, ist das Volk mehr als willig, dem Rattenfänger zu folgen. Von der Masse kann man Weisheit zuletzt erwarten. Das ist schon wahnsinnig blauäugig. Oder wie «weise» war denn das deutsche Volk anno 1933?

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  36. "As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches." (Godwin's law)

    p.s. hier noch ein paar anregungen zum thema journalismus und internet: http://carta.info/30336/das-internet-verbessert-den-journalismus-richtig-oder-falsch/

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  37. «Es ist holpriger formuliert, aber inhaltlich das Gleiche, und es ist ungefähr gleich schwachsinnig.»
    Ich bleibe dabei: Du verkürzest die Aussage, um sie dann überzuinterperetieren. Und meinst dann noch, du hättest die Interpretationshoheit. Sorry, aber das ist schwacher Journalismus.

    «Wie kannst du Aufgaben der Zeitungen übernehmen wollen, wenn du einfach abschreibst, was die Zeitungen liefern?»
    Ein grosser Teil der Aufgabe der Zeitungen besteht darin, bereits vorhandene Geschichten aufzubereiten, also mehr oder weniger abzuschreiben. Das können Blogs auch.

    «Fakt ist: Wenn es keine Zeitungen mehr geben würde, gäbe es bald auch keine Blogs mehr, weil die Blogger dann keine Quellen mehr hätten, von denen sie abschreiben können.»
    Die Frage ist doch, ob die Zeitungen die Quellen finden, oder ob nicht eher umgekehrt die Quellen ihren Weg an die Öffentlichkeit finden. Oft ist das zweite der Fall.

    «Und wer hat die Agenturmeldung geschrieben?» Jedenfalls nicht die Zeitung. Agenturen (eigentlich mindestens zwei) braucht es natürlich auch noch, wenn es keine Zeitungen mehr gibt.

    «Von wegen «unverfälscht»: Das klingt so, wie wenn Journalisten nur Aussagen der Experten verfälschen würden. Die Aufgabe der Journalisten ist auch, Aussagen zu hinterfragen und kritische Fragen zu stellen.»
    Aus Sicht der Quelle besteht das Interesse, die Message unverfälscht kommunizieren zu können, deshalb sind eigene Blogs attraktiv. Kritische Fragen stellen können dann Blogs wie Zeitungen. Der Scoop aber ist damit weg.

    «Zudem brauchen die Experten die Zeitungen weiterhin, weil Zeitungen eine viel grössere Reichweite haben als Blogs.»
    Gedruckte Zeitungen braucht man heute nicht mehr für Reichweite. Und wenn es die Zeitungen nicht mehr gäbe, wäre es erst recht kein Problem, online auf Reichweite zu kommen.

    «Die Äusserungen der Internet-Fans gleichen sich doch wie ein Ei dem anderen: Papier ist out, Internet ist geil.»
    Erstens behandeln Blogs zum Glück auch noch andere Themen als nur sich selbst. Zweitens ist natürlich klar, dass Blogger nicht vom Gegenteil überzeugt sind. Zeitungen sind auch allesamt der Meinung, dass sie wichtig sind – sind sie deswegen homogen?

    Weisheit der Masse: Das Argument fällt zurück: Wie weit es her ist mit der Weisheit der Redaktionen, haben wir auch bei der Minarett-Abstimmung gesehen. Wer war denn da blauäugig? Ausserdem bedeutet «Weisheit der Massen» nicht «Weisheit der Mehrheit». «Weisheit der Massen» heisst, dass in der Masse insgesamt mehr Weisheit vorhanden ist als in einer kleinen Gruppe, und dass mit geeigneten Methoden und Werkzeugen diese Weisheit herausdestilliert werden kann. Grundsätzlich versuchen das Zeitungen, aber solche Funktionen gibt es in der Blogosphäre auch. Kommentarfunktionen und Trackbacks dienen z.B. der Qualitätssicherung.
    Es ist wahnsinnig anmassend, das Volk in der Mehrheit als dumm zu betrachten, das die Lenkung von weisen Zeitungsredaktionen braucht.
    1933 gab es bekanntlich Zeitungen. Ob Hitler an die Macht hätte kommen können, wenn es damals die kritische Masse des Internets gegeben hätte, ist natürlich reine Spekulation. Ich denke aber nicht, dass das Internet ihm genützt hätte. Auch Ahmadinedschad scheint das Internet nicht gerade sehr nützlich zu sein.

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  38. Vielleicht noch ein Beispiel zur Illustration: Über die Verbindung von Killerspielverbot-Initiator Roland Näf mit der Ex-Psycho-Sekte VPM machte das deutsche (!) Online-Magazin (!) Telepolis aufmerksam: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32238/1.html
    Der TA (Hugo Stamm) und andere Zeitungen schrieben dann ab (und auch etwas weiter). Ein kritisches Interview mit Näf stand in meinem Blog früher als in den Zeitungen: http://substanz.skroll.ch/?p=1753
    Und die letzten offenen Fragen wurden leider nirgendwo beantwortet, aber in meinem Blog wurden sie wenigstens gestellt: http://substanz.skroll.ch/?p=1767

    Es geht mir darum keinesfalls um Eigenlob, und du darfst die Texte gerne kritisieren. Aber das Beispiel zeigt doch: Online ist eine Konkurrenz für gedruckte Zeitungen. Wenn du das nicht siehst, dann kann ich dir leider nicht helfen.

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  39. «Wenn ein Journalist etwas abschreibt, versucht er, selber noch neue Aspekte zu recherchieren.»


    Ich kann das für andere Themen nicht beurteilen - aber beim Thema meines Blogs - erscheinen sehr sehr oft in verschiedenen Zeitungen die genau gleichen und komplett abgeschriebenen, unkommentierten Medienmitteilungen des BSV.

    Und auch wenn ich mit der Weltwoche das Heu nun absout nicht auf der selben Bühne habe - eins muss ich denen lassen; die hinterfragen die offizielle Berichterstattung in diesem Themenbereich zumindest - auch wenn sie dabei immer gewisse Dinge bewusst verfälschen/verkürzen/tendenziös zuspitzen.

    Andere Medien blöken einfach das nach, was das BSV sagt - Ab un zu wird dann noch irgendein tränenrühriges Schicksalsberichtchen a la Beobachter mit einem ewig gleichen 0815-Foto aus einer Bildagentur nachgereicht.

    Ich bin mir bewusst, dass das ein absolutes Nischenthema ist, dass die meisten Leute sowieso nicht interessiert - und die Zeitungen da deshalb auch keine Resourcen damit verschwenden wollen.

    Aber es ist ja auch nicht mein Anspruch, «alle» zu interessieren. Wen's interessiert - schön - wen nicht - auch egal. Das ist der Vorteil eines Blogs, er unterliegt nicht denselben Sachzwängen wie eine Zeitung. Es müssen keinen Druckereien, Layouter, Fotografen, Journalisten, Redaktionsräume u.s.w. bezahlt werden. Es müssen keine Verflechtungen mit Geldgebern, Verwaltungsräten u.s.w. berücksichtigt werden. Es muss keinen «Auflage» erreicht werden. Man kann so circa jedem ob links oder rechts auf die Zehen treten, weil man keinem Geldgeber verpflichtet ist.

    Der Nachteil ist, dass man eben auch nicht soviel Zeit und Energie hineinstecken kann, weil man dafür nicht bezahlt wird.

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  40. David > «Ein grosser Teil der Aufgabe der Zeitungen besteht darin, bereits vorhandene Geschichten aufzubereiten, also mehr oder weniger abzuschreiben»: Jetzt aber mal halblang. Die Aufgabe der Zeitungen besteht darin, Informationen zu sammeln, zu gewichten und aufzubereiten. Informationsquellen sind Aussagen einzelner Personen, Communiqués, Berichte anderer Medien, Agenturmeldungen usw. Dieses Material muss von der Redaktion verifiziert, hinterfragt und in einen Zusammenhang gestellt werden. Das hat wenig mit «Abschreiben» zu tun, und es hat gar nichts mit dem Wiederkäuen der Blogger zu tun.

    «Das können Blogs auch»: Nie und nimmer. Die Schweizer Blogger sind zu faul, um diese Arbeit zu erledigen. Die Blogger nehmen normalerweise nicht einmal das Telefon in die Pfoten, um irgendwelche Informationen einzuholen. Das traurige, aber vorhersehbare Resultat dieser schlampigen Arbeitsweise sind grobe Falschmeldungen, wie ich sie in diesem Blog schon mehrfach dokumentiert habe.

    «Die Frage ist, ob die Zeitungen die Quellen finden oder ob die Quellen ihren Weg an die Öffentlichkeit finden»: Das ist reines Wunschdenken. Bisher konnte noch nie ein Schweizer Blog eine wichtige Information exklusiv unter die Leute bringen.

    «Aus der Sicht der Quelle besteht das Interesse, die Message unverfälscht kommunizieren zu können, deshalb sind eigene Blogs attraktiv»: Das findet nur in der Fantasie der Blogger statt.

    «Gedruckte Zeitungen braucht man heute nicht mehr für Reichweite»: Doch, sicher. Die Reichweite der Zeitungen ist nach wie vor unschlagbar. Wieviele Leser hat denn dein Blog? Und wieviele Leser hat der Tages-Anzeiger? Rechne!

    «Und wenn es die Zeitungen nicht mehr gäbe, wäre es erst recht kein Problem, online auf Reichweite zu kommen»: Das ist der feuchte Traum der Blogger: Wenn es keine Zeitungen mehr gibt, bin ich der King! Das ist natürlich Chabis. Wenn es keine gedruckten Zeitungen mehr gibt, dann liest man die Zeitung eben im Internet, wobei die Zahl der Leser sicher nicht zunimmt.

    «Zeitungen sind auch allesamt der Meinung, dass sie wichtig sind – sind sie deswegen homogen?»: Nein, sind sie nicht. Denn im Unterschied zu Blogs sind Zeitungen nicht von permanenter Häme über das andere Medium erfüllt. Viele Blogs zelebrieren permanent und penetrant das Überlegenheitsgefühl über «Old Media», wobei sich alle Blogger einig sind: Internet ist geil, Old Media ist scheisse. In Zeitungen findet diese lächerliche Pseudo-Debatte nur sehr selten statt.

    «Wie weit es her ist mit der Weisheit der Redaktionen, haben wir auch bei der Minarett-Abstimmung gesehen»: Nein, das haben wir nicht gesehen. Das Resultat der Abstimmung war für alle überraschend, auch für die Blogger. Das ist ja das Schöne an der Demokratie: dass ab und zu auch Überraschungen passieren. Es wäre absurd, daraus ein Versagen der Journalisten zu basteln.

    «Weisheit der Massen heisst, dass in der Masse insgesamt mehr Weisheit vorhanden ist als in einer kleinen Gruppe»: Das ist eine reine Behauptung, die du nicht beweisen kannst. Ich kann aber Belege für die konträre These vorlegen.

    «Es ist wahnsinnig anmassend, das Volk in der Mehrheit als dumm zu betrachten, das die Lenkung von weisen Zeitungsredaktionen braucht»: Das ist eine Unterstellung. Ich habe nie gesagt, das Volk sei in der Mehrheit dumm. Ich habe auch nie gesagt, das Volk bedürfe der «Lenkung durch weise Zeitungsredaktionen». Was für ein Unsinn. Zeitungen sind dafür da, die Bürger zu informieren, nicht zu lenken.

    «Ich denke nicht, dass das Internet ihm genützt hätte»: Hitler hat moderne Medien wie das Radio bewusst eingesetzt. Aber darum ging es gar nicht. Mein Verweis auf die Nazi-Zeit diente nur dazu, die absurde These von der «Weisheit der Massen» zu widerlegen. Die Nazi-Zeit beweist: Die Massen sind anfällig für Manipulationen aller Art. Die «Weisheit der Massen» ist ein Hirngespinst.

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  41. David zum Zweiten > «Über die Verbindung von Roland Näf mit dem VPM machte das deutsche Online-Magazin Telepolis aufmerksam»: Ich sagte immer: Deutsche Blogs konnten ein paar schöne Scoops landen, Schweizer Blogger können das nicht, weil sie zu faul sind und zu schlampig arbeiten.

    «Das Beispiel zeigt doch: Online ist eine Konkurrenz für gedruckte Zeitungen»: Nein, das zeigt es nicht. Die Gefühlskonserve konnte einen schönen Scoop landen mit der Hegemann-Geschichte. Aber seither dümpelt das Blog wieder vor sich hin. Und wenn die traditionellen Medien die Hegemann-Geschichte nicht aufgegriffen hätten, wäre die Breitenwirkung viel kleiner gewesen. Denn das Publikum der meisten Blogs besteht vorwiegend aus anderen Bloggern.

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  42. Mia > «Beim Thema meines Blogs erscheinen sehr oft in verschiedenen Zeitungen die genau gleichen und komplett abgeschriebenen, unkommentierten Medienmitteilungen des BSV»: «Komplett abgeschrieben» ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Das komplette Abschreiben ist nur bei einigen Lokalzeitungen üblich. Andererseits ist klar, dass der Personalabbau dazu führt, dass Eigenleistungen auch bei den grossen Zeitungen abnehmen. Doch auch der faulste Journalist schreibt weniger ab als der durchschnittliche Blogger. Und ein Journalist, der einen minimalen Ehrgeiz und Berufsstolz hat, gibt sich nicht mit dem Abschreiben von Pressemeldungen zufrieden. Er weiss: Zeitungen verkaufen sich nur dank Primeurs. Der Blogger steht hingegen unter keinem Druck, Scoops zu produzieren, denn er muss nichts verkaufen. Und weil dieser Druck fehlt, produzieren die Schweizer Blogs viel warme Luft.

    «Ich bin mir bewusst, dass das ein absolutes Nischenthema ist»: Würd ich nicht sagen. Die IV ist ein grosses Politikum, und wir können alle eines Tages invalid werden. Ich habe als Journalist schon mehrmals über IV-Themen berichtet. Aber ich habe mich nicht damit begnügt, irgendwo schnell was abzuschreiben. Ich habe mit Betroffenen gesprochen und auch mit Ärzten, Behörden und Versicherungen. Warum machen das die Blogger nicht? Indem man da und dort Links zusammenklaut, kann man den Zeitungen sicher nicht das Wasser abgraben.

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  43. «Dieses Material muss von der Redaktion verifiziert, hinterfragt und in einen Zusammenhang gestellt werden.»
    Müsste. Du zeichnest ein Idealbild der Zeitungen, die mit der Realität kaum etwas gemein hat. Müssten die Zeitungen alle Fehler korrigieren, würden sie zu einem grossen Teil aus Korrigenda bestehen.

««Das können Blogs auch»: Nie und nimmer. Die Schweizer Blogger sind zu faul, um diese Arbeit zu erledigen.»
    Entweder können sie es nie und nimmer, oder dann könnten sie es, sind aber zu faul. Diese beiden Sätze widersprechen sich. Ausserdem bezog sich meine Aussage aufs Abschreiben, und du setzst sie in einen falschen Zusammenhang. Scheint anscheinend zu deiner Arbeitsweise zu gehören.

    ««Aus der Sicht der Quelle besteht das Interesse, die Message unverfälscht kommunizieren zu können, deshalb sind eigene Blogs attraktiv»: Das findet nur in der Fantasie der Blogger statt.»
    Ach so, wieso bloggt denn zum Beispiel Claude Longchamps? Wieso bloggen Politiker und Professoren? Weil sie die Message unverfälscht kommunizieren und verfälschte Zeitungsmeldungen richtigstellen können. Aktuelles Beispiel gefällig? Voilà: http://www.batz.ch/2010/07/nzz-alles-verkehrt/

««Gedruckte Zeitungen braucht man heute nicht mehr für Reichweite»: Doch, sicher. Die Reichweite der Zeitungen ist nach wie vor unschlagbar. Wieviele Leser hat denn dein Blog? Und wieviele Leser hat der Tages-Anzeiger? Rechne!»
    Du hast wieder einmal überhaupt nichts verstanden. Hier geht es um einen Reichweitenvergleich zwischen Print und Online, nicht zwischen Blogs und redaktionellen Medien, und schon gar nicht zwischen einem einzelnen Blog und einer Zeitung. Die ganze Schweiz hat von Leuenbergers Rücktritt über online erfahren, nicht über gedruckte Zeitungen. Auch Nischenthemen haben in gedruckten Zeitungen kaum eine Chance, Beachtung zu finden. Ausserdem haben selbst die Zeitungsmacher keinen blassen Schimmer, was die Reichweite eines Artikels auf Seite 26 ihrer Zeitung ist. Da sieht die Bilanz schnell mal ernüchternd aus.

««Und wenn es die Zeitungen nicht mehr gäbe, wäre es erst recht kein Problem, online auf Reichweite zu kommen»: Das ist natürlich Chabis. Wenn es keine gedruckten Zeitungen mehr gibt, dann liest man die Zeitung eben im Internet.»
    Genau das sage ich ja. Wenn ich von Print und Online spreche, dann meine ich Print und Online, und nicht redaktionelle Medien und Blogs.

«Denn im Unterschied zu Blogs sind Zeitungen nicht von permanenter Häme über das andere Medium erfüllt. Viele Blogs zelebrieren permanent und penetrant das Überlegenheitsgefühl über «Old Media», wobei sich alle Blogger einig sind: Internet ist geil, Old Media ist scheisse.»
    Ich bitte neben den zur Genüge genannten Beispielen (wobei auch bei diesen nicht von einer permanenten Zelebration die Rede sein kann) um 3 weitere Beispiele, um dieses «viele» zu untermauern. Und die Unterstellung, alle Blogger seien einig, Old Media sei scheisse, ist ja ein komplettes Hirngespinst. Ich kenne einige Blogger, aber keinen, der das behaupten würde. Hingegen viele, die denken, Old Media wird durch Online weiter unter Druck kommen, weil Online Print in gewissen Belangen überlegen ist. Das ist aber ein meilenweiter Unterschied, den du aber anscheinend nicht bemerkst.

«Die Massen sind anfällig für Manipulationen aller Art. Die «Weisheit der Massen» ist ein Hirngespinst.»
    Die Redaktionen sind anfällig für Manipulationen aller Art. Die «Weisheit der Medien» ist ein Hirngespinst.
    Wikipedia ist für mich der eindeutige Beweis, dass mit den richtigen Tools die Weisheit der Massen zum Tragen kommt. Natürlich werden dort einzelne Artikel manipuliert, aber insgesamt sind sie sicher viel ausgewogener als Zeitungsartikel.

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  44. «Ich sagte immer: Deutsche Blogs konnten ein paar schöne Scoops landen, Schweizer Blogger können das nicht, weil sie zu faul sind und zu schlampig arbeiten.»
    Wieder vermischst du die Dinge: Telepolis zählst du anscheinend zu den Blogs, und Spiegel Online anscheinend eher zu Print.

    So, und damit habe ich nun genug diskutiert. Anscheinend leben wir in zwei zu unterschiedlichen Welten, als dass wir uns verstehen könnten. Ich wünsche dir noch viel Spass beim Verhöhnen deines Feindbildes.

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